Darstellung eines ausgewählten Modelloutputs für die Testregion Marburg. Dargestellt ist auf dem mittleren Layer die simulierte Lufttemperatur in 2 m über Grund um 15:00 Uhr (gelb = hohe Temperaturen, grün = niedrigere Temperaturen). Hierbei sind die Waldgebiete (auf der unteren Karte grün eingefärbt) deutlich durch geringere Temperaturen vom Stadtgebiet zu unterscheiden.  Im oberen Layer zeigen die Pfeile die Windrichtung und über die Länge auch die Windstärke um 04:00 Uhr an. Die unterlegten Farben geben

Waldmanagement in urbanen Bereichen zur Verbesserung der Kühlung und des Luftaustausches

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Der Klimawandel führt zu einer globalen Erwärmung, welche sich auch in einer Zunahme und Verstärkung von Hitzewellen zeigt. Städte sind hiervon in einem besonderen Maße betroffen. Durch den Effekt der städtischen Wärmeinsel kühlen diese in der Nacht weniger ab und erwärmen sich am Tag auch stärker als deren Umland. Zur Kühlung des urbanen Raums ist eine ausreichende Kaltluftzufuhr von großer Bedeutung. Stadtbäume und Parks tragen im besonderen Maße durch Verschattung und Verdunstung zu einer Kühlung der Städte bei. Aber auch siedlungsnahe Wälder können einen Beitrag zur Kalt- und Frischluftversorgung urbaner Räume leisten. Die Einflussfaktoren und deren Wirkungsgefüge sind bisher aber nicht hinreichend untersucht, um die Waldbewirtschaftung in der Praxis daran auszurichten.

Ziel des Projektes ist es, mittels Computersimulationen waldökologische Faktoren herauszuarbeiten, welche die Kaltluftentstehung und -zufuhr von Städten durch Wälder beeinflussen. Hierzu wird das mikroskalige Stadtklimamodell MUKLIMO_3 TD des Deutschen Wetterdienstes mit Daten aus der Forstbetriebsplanung und Geoinformation verwendet.

Als Modellregion wurde die Stadt Wiesbaden ausgewählt, da im südhessischen Ballungsraum gelegene Großstädte besonders stark von der sommerlichen Erwärmung des Siedlungsraums betroffen sind. Für das Projekt eignet sich die Stadt Wiesbaden insbesondere wegen der unmittelbaren Nähe zum steil aufragenden, bewaldeten Taunus. Das Projektgebiet umfasst neben Flächen im Eigentum des Landes Hessen auch kommunale und private Wälder, die mit Zustimmung der Eigentümer in die Untersuchung einbezogen werden.

Das Projekt wird im Rahmen des Klimaplans des Landes Hessen gefördert und ist eine Kooperation des LCRS (Laboratory for Climatology and Remote Sensing) der Universität Marburg und HessenForst.

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