Ein Kind gräbt ein Pflanzloch mit einem Pflanzspaten

Familien entdecken spielerisch Waldfunktionen und pflanzen bei Kinderakademie 150 Rot-Erlen

Die Kinderakademie der Evangelischen Akademie Hofgeismar im Wald - eine Kooperation mit der Universität Kassel und HessenForst, Forstamt Reinhardshagen

Wie geht’s dem Wald im Klimawandel?“ – zu dieser Frage haben über 60 Menschen unterschiedlicher Generationen vom 19.-21. April 2024 an der Evangelischen Akademie Hofgeismar bei der Kinderakademie diskutiert, die in Kooperation mit der Universität Kassel und HessenForst, Forstamt Reinhardshagen organisiert wurde. Die dreitägige Veranstaltung bot Kindern und ihren Familien die Gelegenheit, sich kreativ und spielerisch mit dem Wald und der Natur auseinanderzusetzen, gleichzeitig die gravierenden Folgen des Klimawandels zu reflektieren und eigene Handlungsperspektiven zu entwickeln.


Weltweit sind die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten im Wald beheimatet, neben dem einmaligen Rohstoff Holz spendet er Menschen und Tieren Atemluft, speichert Wasser und schützt das Klima. Als gigantische Klimafabrik bindet der Wald auch CO2, filtert und reduziert Schadstoffe, außerdem senkt der Wald die Umgebungstemperatur. „Häufig sind uns diese überlebenswichtigen Funktionen für den Erhalt biologischer Vielfalt nicht bewusst – wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht!“, so Studienleiter Dr. Oliver Emde, der für politische Jugendbildung an der Ev. Akademie zuständig ist. „Auch, weil der Klimawandel nicht nur dem heimischen Wald schadet und seinen Fortbestand bedroht, wollen wir diesen hochvernetzten Lebensraum in den Mittelpunkt unserer Kinderakademie 2024 stellen. Die EKKW hat sich vorgenommen, einen an der Zukunft ausgerichteten Beitrag zum Klimaschutz und zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten.“


Besonderer Höhepunkt der Kinderakademie war in diesem Jahr die Exkursion in den Reinhardswald in der Nähe von Hofgeismar: Kinder, Eltern, erwachsene Begleiter*innen und Studierende haben hier zusammen mit Förster*innen und Waldpädagog*innen von HessenForst die Bedeutung des Waldes für das Klima an drei verschiedenen Stationen rund um den Judenbaum am Auerhahnkamp spielerisch erschlossen und mit vielen Sinnen entdeckt. Im Anschluss wurden alle zusammen aktiv – bei einer gemeinsame Baumpflanzaktion, in der zusammen mit Mitarbeiter*innen von HessenForst über 150 Roterlen gepflanzt wurden. „Spielerisch den Wald selbst erleben und dabei Handlungskompetenzen zu entwickeln, sind ein wichtiges Ziel der waldpädogischen Angebote von HessenForst”, betont Holger Pflüger-Grone, Forstamtsleiter Reinhardshagen. „Dieser Tag im Wald wurde insbesondere durch die reflektierenden Rückfragen der Kinder ein Aha-Erlebnis bei allen Altersgruppen. Dies bestätigt uns, dass waldpädagogische Angebote durch Försterinnen und Förster ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit im und für den Wald sind”, ergänzte Pflüger-Grone.


Studierende des Grundschullehramts von der Universität Kassel wurden in die konzeptionelle Entwicklung im Vorhinein und in die praktische Durchführung aktiv eingebunden. Sie lernen im Zuge ihres Engagements – und unterstützt und begleitet durch Dr. Gesine Bade, Didaktik der politischen Bildung – handlungsorientiert und am konkreten Vorhaben, welche Ziele in innovativen außerschulischen Lernarrangements im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung verfolgt und wie junge Menschen für globale Herausforderungen sensibilisiert werden können.

 

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Ev. Akademie Hofgeismar
Gesundbrunnen 11 | 34369 Hofgeismar
Text und Bilder von Dr. Oliver Emde

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