Als er Ende Juni in den Ruhestand ging, war Forstdirektor Bernd Reißmann auf den Tag genau 15 Jahre Leiter des Forstamts Nidda. Regionalleiter Harald Dersch dankte dem Kollegen anlässlich seiner Abschiedsfeier für das große Engagement. Mit Rückblick auf seine Karriere sei der Stellenantritt in Nidda das schönste Erlebnis gewesen, sagte Reißmann. Ihn freue aber auch, dass er es mit seinem Team geschafft habe, einen großen Fokus auf die Naturschutzleistungen des Waldes und des Offenlandes zu legen. So betreut das Forstamt Nidda neben den 18.000 Hektar Wald auch gut 7.000 Hektar Auenlandschaft in der Wetterau. Die vom Forstamt eingeführten Schutzzäune für Kiebitz, Löffelente und Brachvogel werden mittlerweile von Experten aus ganz Europa besucht.
„Die größte Herausforderung für den Wald aber ist die Klimakrise“ so Reißmann weiter. „Für uns Forstleute sind die Folgen von Trockenheit und Hitze unübersehbar und doch schwer zu kalkulieren. Es ist unsere zentrale Aufgabe, die aktuell zur Verfügung stehenden Informationen über Chancen und Risiken der Waldbewirtschaftung auch an andere Waldbesitzende weiterzugeben.“ Reißmann würdigte in seiner Abschiedsrede die vertrauensvolle Zusammenarbeit und Partnerschaft mit den Kommunen und privaten Waldbesitzenden im Forstamtsbereich. Eine Basis auf der es auch gelang, die ehemalige Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) in eine erfolgreiche Holzverkauforganisation (HVO) zu überführen,
Auf insgesamt 40 Jahre Dienst im und für den Wald kann Reißmann zurückblicken. Seine Laufbahn begann mit dem Referendariat 1983 im damaligen Forstamt Kaufungen (heute Hessisch-Lichtenau). Anschließend war er über 20 Jahre im Forstamt Schotten und vier Jahre in der Landesbetriebsleitung von HessenForst in Kassel tätig, bevor er 2008 als Forstamtsleiter nach Nidda wechselte.
In seinem Ruhestand möchte er sich um seine Enkel kümmern, jagen gehen, Sport treiben und seinem Hobby, der Schreinerei nachgehen. Als Vorsitzender des SDW (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald) Bezirksverbandes Büdingen bleibt er dem Wald im Ehrenamt erhalten und will sich hier vor allem im Rahmen der Waldpädagogik engagieren.
Seinem Nachfolger wünscht Reißmann, dass er die enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Waldbesitzenden weiterführen kann, zum Wohle von Wald und Gesellschaft. Das alles gehe aber nicht ohne ein starkes Team mit zufriedenen Mitarbeitern, deshalb betonte der Pensionär in Richtung seines Nachfolgers: „kümmere Dich auch um die Menschen im Wald.“
Der neue an der Spitze des Forstamts ist Marian Krüger. Der gebürtige Schleswig-Holsteiner hat in Göttingen Forstwissenschaften studiert und im hessischen Forstamt Dieburg das Referendariat absolviert. Danach war Krüger zwei Jahre in der obersten Jagd- und Fischereibehörde des Umweltministeriums tätig bevor er 2022 im Forstamt Königstein die Produktionsleitung übernahm.
Krüger freut sich über das gute Forstamtsteam. Die Fußstapfen seines Vorgängers seien sehr groß, aber er werde sein Bestes geben, um sie auszufüllen. Angesprochen auf seine Vision für das Forstamt antwortete Krüger: „Waldmanagement hat viele Ziele. Ich möchte mit meinem Team möglichst viele davon realisieren - wohl wissend, dass diese dynamischen Zeiten auch ein dynamisches Management brauchen, das immer wieder an die Bedürfnisse der Gesellschaft angepasst werden kann.“