Angelehnt an die Empfehlungen der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen, hat HessenForst ein Konzept erarbeitet, um einer weiteren Verbreitung entgegenzuwirken. Die Forstleute vor Ort untersuchen jeden Bestand und leiten daraus entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Eichenbestände ab. Hier ist immer die individuelle Waldfläche mit den besonderen örtlichen Herausforderungen, vor allem in Hinblick auf Natur- und Artenschutz, mit besonderer Sorgfalt zu betrachten.
In vielen Fällen ist es notwendig, sogenannte „Sanitärhiebe“ durchzuführen. Dabei wird das befallene Holz geerntet und samt der darin befindlichen Käfer aus dem Wald gebracht, um die gesunden Eichen vor Befall durch den Prachtkäfer zu schützen. Das geerntete Holz muss dann vor dem Ausflug der Käfer im nächsten Frühjahr abgefahren werden, damit die Käfer nicht noch weitere Bäume befallen können. Dabei ist nicht wichtig, jeden Käfer zu „erwischen“, sondern nur die Populationsdichte soweit abzusenken, dass die Widerstandskraft der Bäume ausreicht, um die wenigen verbleibenden Käfer abzuwehren. Das befallene Holz wird bis zum Frühjahr entweder direkt zu unseren Holzkunden in ein Sägewerk verbracht oder, wenn es nicht kurzfristig verkauft werden kann, in ein Holzlager transportiert, wo es für die anderen Eichenbestände aufgrund der weiten Entfernung zu diesen keine Gefahr mehr darstellt. Nicht alles Holz kann jedoch aus dem Wald verbracht werden, weil diverse natur- und artenschutzrechtliche Rahmenbedingungen zu beachten sind.