Das Saatgut stammt ganz überwiegend aus eigener Ernte, in seltenen Fällen auch aus Zukauf von verlässlichen Anbietern. Das Saatgutzentrum orientiert sich bei ihrer Ernteplanung an der Nachfrage aus privaten Baumschulen, der betriebseigenen Baumschule Wolfgang sowie den Forstbetrieben. Auch die Anbautrends, z.B. aufgrund des Klimawandels oder der Dominanz der Buche in der natürlichen Verjüngung der Wälder, werden in die Ernteplanungen einbezogen, denn Förster und Waldbesitzer sollen in der Zukunft auf das zurückgreifen können, was sie für nachhaltiges Wirtschaften im Wald benötigen.
Saatgutzentrum
Das Kerngeschäft des Saatgutzentrums
Angebote Saatgut
Technische Dienstleistungen rund um das Saatgut von Waldbäumen und gebietseigenen Gehölzen
1. Aufbereitung von Baum- und Strauchsaatgut
- alle in Mitteleuropa wachsenden Baum- und Straucharten, weitere auf Anfrage. Z.B
- Nadelbaum und Erlenzapfen klengen
- Bucheckern vorreinigen, trocknen, endreinigen und absacken
- Hainbuchen- und Linden-Erntegut dreschen
- vollständig, ggf. auch nur in Teilschritten (z. B. Buche: ohne Vorreinigen)
- gem. Preislliste der Dienstleistungen
2. Trocknen von Baum- und Strauchsaatgut
- baumartenspezifisch schonend bei niedrigen Temperaturen durch Wasserentzug im trockenen Luftstrom
- gem. Preisliste der Dienstleistungen
3. Einlagerung von Baum- und Strauchsaatgut
- reine Lagerdienstleistung in unserem Gefrierhaus von aufbereitetem Saatgut oder umfassend in Verbindung mit Aufbereitung, Trocknen und Stratifizierung (Nr. 1, 2 und 4)
- Lagerung bei minus 10 °C in Glasflaschen oder eingeschweißt in Polyäthylensäcke
- auf Wunsch Veranlassung von Keimtests während der Lagerzeit
- gem. Preisliste
4. Stratifizierung von eingelagertem Saatgut
- alle Baumarten
- gem. Preisliste der Dienstleistungen
Zu allen o.a. Dienstleistungen organisieren wir Ihnen gern den Versand, auch ins Nicht-EU-Ausland gegen Entgelt.
Sonderdienstleistungen
Um die Ecke gedacht: Suchen Sie vielleicht nach Möglichkeiten
- Kräuter zu trocknen?
- sonstiges Saatgut, z.B. Grassamen, gefroren einzulagern?
- Esskastanien zwischenzulagern?
- Bucheckern für die Produktion von hochwertigem Gourmetspeiseöl zu ernten, aufzubereiten, einzulagern?
Kommen Sie mit Ihren Wünschen auf uns zu. Wir versuchen, zusammen mit Ihnen Ihre Lösung zu entwickeln.
Wegweiser Saatgutzentrum
Die Herkunft des Samens ist entscheidend
Die geografische Herkunft des Samens ist bei allen Baumarten der Schlüssel zum Erfolg für gesunde, stabile und produktive Waldbestände. Denn nur, wenn die Bäume an die ökologischen Verhältnisse des Standorts angepasst sind, werden sie gedeihen. So werden sich z.B. Buchenpflanzen, die aus Saatgut von autochthonen Beständen des kühl-feuchten hohen Vogelsberges abstammen, dort auch wohlfühlen. In den warm-trockenen Tieflagen des Rhein-Main-Gebietes hingegen bewähren sie sich auf Dauer nicht.
Die Bundesrepublik Deutschland ist deshalb, wie auch alle anderen EU-Staaten, in Herkunftsgebiete unterteilt. Diese Gebiete sind nach weitgehend einheitlichen ökologischen Verhältnissen abgegrenzt – insbesondere nach Höhenlagen mit annähernd einheitlichen Klimabedingungen. Bei jeder Ernte von Baumsaatgut ist das Herkunftsgebiet ein wesentlicher Bestimmungsfaktor, den das HessenForst Saatgutzentrum durchgängig dokumentiert.
Grundsätzlich gilt: Wenn ein Waldbesitzer eine Herkunft anbaut, die standörtlich nicht angepasst ist, wird er dies oft erst Jahre oder Jahrzehnte später feststellen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass über das HessenForst Saatgutzentrum entsprechend brauchbares Saatgut zur Verfügung gestellt wird.
Ernte nur in zugelassenen Waldbeständen
Nach dem Forstvermehrungsgutgesetz (FoVG) darf Vermehrungsgut (= Samen, Stecklinge, Pflanzen), welches in den Vertrieb gehen soll, nur in Waldbeständen oder Samenplantagen geerntet werden, die für die Saatguternte von den zuständigen Forstbehörden (in Hessen: die Regierungspräsidien) zugelassen sind. Es gilt für 28 Baumarten – d.h. die allermeisten der in Deutschland heimischen oder eingeführten
Baumarten.
In Deutschland sind etwa 200.000 ha Waldbestände für die Ernte von Saatgut zugelassen. Die Erntebestände müssen eine Mindestgröße und eine Mindestanzahl an blühtauglichen Bäumen aufweisen (i.d.R. mindestens 40 Bäume). Der Grund: Es muss eine ausreichende gegenseitige Befruchtung gewährleistet sein, damit die genetische Vielfalt der Waldbestände auch in der aus den Samen entstehenden Folgegeneration erhalten bleibt.
Pressemitteilung
Führungen/Besichtigungen
Sie möchten ein exotisches Unternehmen der etwas anderen Art kennenlernen? Sie möchten herausfinden, wie sich die traditionelle Produktion von Baumsamen mit moderner Technik verbinden lässt? Dann besuchen Sie uns im HessenForst Saatgutzentrum in Hanau-Wolfgang.
Ob für geschultes Fachpublikum oder interessierte Laien – wir bieten auf Vereinbarung spannende Führungen durch den gesamten Betrieb. Die Führungen dauern ca. 1 Stunde und kosten 120 €. Das Entgelt ist in Bar mitzubringen. Auf Wunsch kann eine Rechnungsstellung erfolgen, dafür sind 10 Euro Bearbeitungsgebühr zu entrichten.
Kontakt zur Vereinbarung von Führungen:
Saatgutzentrum@forst.hessen.de
Für Betriebs- und Busausflüge besonders interessant: Möchten Sie Ihren Besuch im Saatgutzentrum abrunden mit außergewöhnlichen Leckereien? Auf Anfrage können Sie im 50 Meter entfernten Waldladen des Forstamts Hanau-Wolfgang schmackhaftes Wildfleisch und Wildwurst, Geschenke aus Holz, Waldschnäpse und andere Köstlichkeiten des Waldes erwerben.
Lust auf mehr? Dann runden Sie Ihren Besuch mit einem Abstecher in unseren 10 km entfernten Wildpark „Alte Fasanerie“ ab. Hier lassen sich mehr als 350 Tiere in großzügigen, naturnahen Gehegen beobachten. Weitere Informationen finden Sie auf der Wildpark-Seite.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!