Rotwild

Wildbiologische Forschungsstelle

Das Monitoring und Management von Wildbeständen sowie die angewandte Forschung rund um Wildtiere und ihre Lebensräume sind aktuelle und naturschutzfachlich relevante Themen, mit denen sich die Wildbiologische Forschungsstelle (WBF) befasst.

Seit dem 01. Oktober 2024 ist die Wildbiologische Forschungsstelle Teil des Landesbetriebs HessenForst. Im Frühjahr 2023 startete die WBF am Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie ihre Arbeit. Hessen ist somit deutschlandweit eines der wenigen Bundesländer, das sich in einer eigenen, unabhängigen Einrichtung mit dem Monitoring und Management von Wildtieren befasst.

Das Monitoring von Wildbeständen bildet die Grundlage für ein professionelles Management.

Wann halten sich Wildtiere wo und über welchen Zeitraum hinweg auf? Wie verbreiten und entwickeln sich die Wildtierbestände? Welchen Einfluss nehmen Wildtiere auf ihre Lebensräume? Welche Auswirkungen haben Straßen auf das Wild-Wanderverhalten? Wie steht es in Hessen um bedrohte Wildarten?

Schwerpunktaufgaben

Der Erforschung dieser und weiterer Fragen geht die WBF auf den Grund. Der Aufgabenbereich ist vielfältig und umfasst folgende Themenschwerpunkte:

Beim Wildtiermonitoring werden über eine langfristige und systematische Erfassung Daten zu Wildtieren gesammelt. Daraus lassen sich wichtige Erkenntnisse zur Verbreitung einer Art, ihrer Vorkommenshäufigkeit und ihrer Bestandsentwicklung ableiten. Die Weiterentwicklung und Sicherstellung eines qualitätsgesicherten Monitorings der hessischen Wildbestände ist eine der Hauptaufgaben der WBF. Auf Grundlage solider Monitoringdaten werden Managementkonzepte für verschiedene Wildarten erarbeitet.

Die aktuellen Monitoringaufgaben der WBF umfassen:

  • Sammlung, Pflege und Auswertung von Daten rund um Wildtiere
  • Durchführung und Weiterentwicklung der Rückrechnung der Populationsstruktur beim hessischen Rotwild
  • Übernahme und Verstetigung des hessischen Niederwildmonitorings
  • Durchführung unterschiedlicher Jagdstreckenanalysen

Die WBF widmet sich der angewandten Forschung im Themenkomplex Wildtiere. Neben der Durchführung eigener Forschungsprojekte tragen auch Kooperationen mit Verbänden, Hochschulen und anderen Institutionen dazu bei, das Wissen über Wildarten, ihr Raum-Zeit-Verhalten und die Interaktion mit ihrem Lebensraum auszubauen. Die Forschungsergebnisse finden in der Praxis Anwendung und haben zum Ziel, Jagd- und Lebensraumkonzepte weiterzuentwickeln und die Bedürfnisse der betreffenden Wildarten sowie die Ansprüche eines klimaangepassten Waldumbaus gleichermaßen zu berücksichtigen. 

Als wissenschaftliche Ansprechpartnerin berät die WBF Behörden, Verbände sowie Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Jagd, Forst, Natur- und Artenschutz, Landwirtschaft und Veterinärwesen zu wildbiologischen, managementbezogenen, jagdpraktischen und naturschutzfachlichen Fragestellungen. Zudem werden evidenzbasierte Fachkonzepte erstellt.

Langfristig sollen Informationsveranstaltungen, Fachtagungen sowie der Aufbau eines Weiterbildungsangebots, beispielsweise durch spezielle Kurse zu Bejagungsthemen, Wald-Wild-Seminare und praxisorientierte Workshops, das Portfolio der WBF abrunden.

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