Den aktuellen Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes sowie weitere Informationen finden Sie hier:
HessenForst
Waldbrand
Wie verhalten Sie sich bei Waldbrandgefahr?
- Offenes Feuer im Wald ist verboten. Auch auf ausgewiesenen Grillplätzen im und am Wald sollte während hoher Waldbrandgefahr kein offenes Feuer entfacht werden.
- Im Wald nicht rauchen. Auf keinen Fall brennende Zigaretten wegwerfen!
- Benutzen Sie nur ausgewiesene Parkplätze. Trockene Grasflächen unter Fahrzeugen können sich durch heiße Katalysatoren und Auspuffrohre entzünden.
- Zufahrten zu Wäldern unbedingt freihalten. Sie sind wichtige Feuerwehrzufahrten und Rettungswege für Einsatzfahrzeuge. Beachten Sie unbedingt die Park- und Halteverbote.
- Melden Sie Brände oder Rauchentwicklungen sofort über die Notrufnummer 112.
- Versuche Sie ein entstehendes Feuer selbst zu löschen – aber nur sofern keine Gefahr für dich selbst oder andere besteht.
Wenn möglich, geben Sie bei der Abgabe des Notrufes die Nummer des nahegelegenen Rettungspunktes mit an. Dadurch können die Einsatzkräfte wesentlich schneller an der Einsatzstelle eintreffen.
Alarmstufen in Hessen
In Hessen gibt es zwei Alarmstufen.
Was das bedeutet:
- Einsatzbereitschaft (Geräte, Fahrzeuge, Personal, Zugangswege, Lösch-wasserentnahmestellen, Nachrichtenverbindungen)
- Waldgebiete werden verstärkt überwacht
Was das bedeutet:
- Grillplätze und Feuerstellen in gefährdeten Waldteilen und in Waldnähe werden geschlossen
- Gefährdete Waldteile werden durch Polizeihubschrauber überwacht
- Gefährdete Waldflächen und Wege können gesperrt werden
Je nach örtlichen Gegebenheiten und lokaler Witterung können Maßnahmen wie die Sperrung von Grillplätzen und Feuerstellen auch bereits bei hoher Waldbrandgefahr erfolgen. ( §16 Hessisches WaldgesetzÖffnet sich in einem neuen Fenster)
Wie trägt HessenForst zur Waldbrandbekämpfung bei?
HessenForst hilft, durch Präventionsmaßnahmen Waldbränden vorzubeugen, durch technische Unterstützung Brände rascher unter Kontrolle zu bringen und durch Wiederaufforstung zu einer schnelleren Regeneration beizutragen.
Maßnahmen zu Waldbrandprävention
Die nachhaltigste Form der Waldbrandprävention ist der bereits seit vielen Jahren praktizierte Waldumbau. Waldbereiche, die vorwiegend aus nur einer Nadelholzbaumart bestehen, werden durch das Anpflanzen von Laubbaumarten zu einem Mischwald umgewandelt. Das erhöht nicht nur die Biodiversität und Stabilität von Wäldern. Laubbäume haben den Vorteil, dass sie deutlich schwerer brennbar sind als Nadelbäume.
Eine weitere langfristige Maßnahme zur Minimierung des Waldbrandrisikos ist der Wasserrückhalt im Wald. Anfallendes Regenwasser soll möglichst im Wald verbleiben. Dazu wird beispielsweise das Wasser aus Entwässerungsgräben an Forstwegen verstärkt wieder in den Wald zurückgeleitet.
Die Aufklärung und Information der Bevölkerung gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, da die Mehrzahl der Waldbrände auf menschliches Fehlverhalten zurückgeht.
Technische Unterstützung bei Waldbränden
HessenForst stellt sicher, dass die Hauptwege im Wald für Einsatzkräfte befahrbar sind. Außerdem stellt der Landesbetrieb Waldbrandeinsatzkarten für Rettungskräfte zur Verfügung, auf denen die Hauptwege, Wasserentnahmestellen und Rettungspunkte eingezeichnet sind.
Kommt es zu einem Waldbrand, übernimmt die Feuerwehr die Einsatzleitung, während die Forstämter mit ihrer Ortskenntnis, der Anlage von Waldbrandschneisen und der Vermittlung von Forstspezialmaschinen unterstützen. Um den reibungslosen Ablauf von Löscheinsätzen zu gewährleisten, führen Feuerwehren und Forstämter regelmäßig gemeinsame Waldbrandübungen durch. Die Übungen reichen von kleineren Einsätzen auf Revierebene bis hin zum simulierten Großeinsatz mit der Unterstützung von Hubschraubern.
Wiederaufforstung nach Waldbränden
Wenn die natürliche Vegetation auf Waldbrandflächen nicht ausreicht, wird der Wald durch zusätzliche Pflanzung von Bäumen wieder aufgeforstet. Durch die Pflanzung verschiedener Baumarten soll ein stabiler Mischwald entstehen. Hier schließt sich der Kreis: stabile Mischwälder, die auch den Wasserhaushalt im Wald positiv beeinflussen, sind wiederum die nachhaltigste Maßnahme zur Minimierung der Waldbrandgefahr.
Wie lange braucht der Wald, um sich nach einem Brand zu erholen?
In unseren Breiten ist oft schon nach wenigen Wochen wieder ein zaghaftes Grün auf den Flächen zu sehen. Auch wenn natürliche Brandursachen in Deutschland sehr selten sind, sind Waldbrände für die Natur nichts Ungewöhnliches. Etwa durch Blitzeinschläge kam es in der Evolutionsgeschichte immer wieder zu Waldbränden.
Die ersten Pflanzen nach einem Waldbrand sind erstmal keine Bäume, sondern kleinere Pionierpflanzen. Da nach einem Brand mehr Licht auf den Boden dringt, nutzen diese Pflanzen die Chance, sich gegen sonst schattiges Blätterdach durchzusetzen.
Die Zeit, die es dauert, bis sich Bäume wieder auf einer Waldbrandfläche ansiedeln, kann stark variieren und ist von mehreren Faktoren abhängig. Dazu gehören unter anderem die Art des Waldbrandes, die Intensität des Feuers, die spezifische Vegetation und die Umweltbedingungen vor Ort. In einigen Fällen können erste Anzeichen der Wiederbewaldung bereits innerhalb weniger Monate nach einem Waldbrand auftreten. Allerdings kann es je nach den genannten Faktoren auch Jahre dauern, bis sich wieder eine vollständige Baumbedeckung entwickelt.
Das oberste Ziel nach einem Brand ist es, möglichst schnell wieder Wald zu etablieren, welcher Kohlenstoff speichert, die Umgebung kühlt und den Wasserhaushalt reguliert. Im hessischen Staatswald wird deshalb in der Regel nach ein bis drei Jahren entschieden, ob die natürliche Verjüngung ausreicht, um die Fläche wieder zu bewalden oder ob mit einer Pflanzung nachgeholfen werden muss.
Übrigens: Nicht alle Bäume verbrennen zwangsläufig bei einem Waldbrand. Bestimmte Baumarten wie der Mammutbaum und die Roteiche können dem Feuer bis zu einem gewissen Grad trotzen.