Als Wald-Erhalter und Wald-Fürsprecher kümmern wir uns um rund 342.000 Hektar Staatswald. Darin enthalten sind gut 10.000 Hektar Waldwiesen, die -wie der Wald- kulturhistorischen Ursprungs sind. Waldwiesen können einen erheblichen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt leisten.
Die Wiese im Fokus
Wiesen und Wälder profitieren voneinander
Natur- oder Kulturlandschaft - was sind Waldwiesen?
Waldwiesen sind vollständig oder größtenteils von Wald umgebenes Dauergrünland. Ihr Hauptmerkmal ist eine von Kräutern und Gräsern geprägte Artengemeinschaft.
In der Regel sind Waldwiesen kulturhistorischen Ursprungs. Rodungsinseln im Wald wurden von Menschen als Wohn- und Arbeitsorte geschaffen. Die Rodungsflächen dienten zudem der Selbstversorgung und wurden als Viehweide oder zum Ackerbau genutzt und stellen als frühe Orte der Sesshaftwerdung des Menschen einen wichtigen Bestandteil der Kulturlandschaft dar.
Waldwiesen besitzen einen hohen ökologischen Wert und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt, insbesondere zum Schutz der im Offenland stark bedrohten Insektenarten. Zudem verbinden sie angrenzende Ökosysteme wie Wälder, Gewässer und landwirtschaftliche Flächen miteinander.
Waldwiesen im Landesbetrieb HessenForst
Gemäß Hessischem Waldgesetz sowie dem Bundeswaldgesetz gelten Waldwiesen als Wald. Waldwiesen im hessischen Staatswald werden daher vom Landesbetrieb HessenForst betreut. In der neuen Naturschutzleitlinie für den hessischen Staatswald von 2022 wird das Ziel des Erhalts und der Weiterentwicklung von Waldwiesen betont. Sie bieten auch hochwertige Nahrung für Wildtiere und werden im Rahmen des Jagdkonzeptes von HessenForst häufig in Wildruhezonen integriert.
Waldwiesen werden je nach Ausprägung und Typus entweder durch Mahd oder durch die Beweidung von Tieren extensiv gepflegt und entwickelt. Durch die extensive Bewirtschaftung entwickeln sich Waldwiesen in der Regel zu artenreichen Wildkräuterwiesen.