Natur- oder Kulturlandschaft - was sind Waldwiesen?
Waldwiesen sind Lichtungen, vollständig oder größtenteils von Wald umgebenes Dauergrünland. Ihr Hauptmerkmal ist eine von Kräutern und Gräser geprägte Artengemeinschaft.
In der Regel sind Waldwiesen kulturhistorischen Ursprungs. Rodungsinseln im Wald wurden von Menschen als Wohn- und Arbeitsorte geschaffen. Die Rodungsflächen dienten zudem der Selbstversorgung und wurden als Viehweide oder zum Ackerbau genutzt und stellen als frühe Orte der Sesshaftwerdung des Menschen einen wichtigen Bestandteil der geschaffenen Kulturlandschaft dar.
Waldwiesen sind von hohem ökologischem Wert. Waldwiesen können ein erheblicher Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt leisten, gerade zum Schutz der im Offenland heute stark bedrohten Insektenarten. Zusätzlich vernetzen Waldwiesen angrenzende Ökosystem wie Wälder, Gewässer oder landwirtschaftliche Flächen.
Waldwiesen im Landesbetrieb HessenForst
Gemäß Hessischem Waldgesetz sowie dem Bundeswaldgesetz gelten Waldwiesen als Wald. Waldwiesen im hessischen Staatswald werden daher vom Landesbetrieb HessenForst betreut. In der neuen Naturschutzleitlinie für den hessischen Staatswald von 2022 wird das Ziel des Erhalts und der Weiterentwicklung von Waldwiesen betont.
Waldwiesen werden je nach Ausprägung und Typus entweder durch Mahd oder durch die Beweidung von Tieren extensiv gepflegt und entwickelt. Durch die extensive Bewirtschaftung entwickeln sich Waldwiesen in der Regel zu artenreichen Wildkräuterwiesen.