Wolf

Ein geheimnissvolles Raubtier

Kaum ein Tier in Deutschland polarisiert so stark wie der Wolf: Die einen sind begeistert von dem geheimnisvollen Raubtier, um das sich Märchen ranken –die anderen fürchten um ihr Vieh und ihre Sicherheit in der freien Natur. Früher war der Wolf das am weitesten verbreitete Raubtier in Europa. Mitte des 19. Jahrhunderts erlegten Jäger den letzten freilebenden Wolf in Deutschland. Doch seit knapp zwanzig Jahren findet „Isegrim“ seinen Weg zurück. Die Tiere wurden nicht ausgesetzt, sie wanderten aus den europäischen Nachbarländern ein. Durch Hessen wandern bisher lediglich einzelne Wölfe, Rudel - wie z.B. in Brandenburg -kommen hier (noch) nicht vor. Die Tiere sind meist scheu und greifen Menschen in der Regel nicht an.

Wölfe leben gesellig in Rudeln, in denen eine strikte Hierarchie herrscht. Ein Rudel besteht aus einem dominanten Paar Elterntiere und deren Nachwuchs. Wölfe werden erst mit ein bis drei Jahren geschlechtsreif, solange bleiben sie bei den Eltern und beteiligen sich an der Aufzucht der weiteren Jungen. Bei der Jagd setzen die Raubtiere auf Teamarbeit, ermüdende Hatz liegt ihnen nicht. Eher nutzen sie günstige Gegebenheiten im Gelände, um das Beutetier in die Enge oder dem Rudel entgegen zu treiben. Um Energie bei der Jagd zu sparen, haben Wölfe es besonders auf kranke und schwache Tiere abgesehen. An große Tiere wie Elche, Wisente und Wildschweine wagen sie sich selten. Ein ausgewachsener Wolf benötigt knapp zwei Kilogramm Fleisch pro Tag.Im Wildpark können Sie unsere grauen Europäischen Wölfe und Polarwölfe kennen lernen. Diese faszinierenden Tiere mit dem schneeweißen, flauschigen Fell sind eine Unterart der Wölfe. Sie zeichnen sich durch ein besonders ausgeprägtes Sozialverhalten aus. Wildbiologin und Wolfsexpertin Marion Ebel kennt die Tiere genau. Seit Jahren studiert sie ihr Verhalten und begleitet die Rudel.

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