In der südlichsten hessischen Rheinaue erstreckt sich ein großes Waldgebiet auf sandigem Boden.
Obwohl es hier kaum natürliche Teiche gibt, werden seit Jahren seltene Amphibienarten beobachtet. Mehrere spätlaichende Arten, die durch EU-Recht streng geschützt und in Hessen sehr selten sind, gehören dazu. Früher lag hier ein Truppenübungsplatz der amerikanischen Streitkräfte. Diese haben durch Fahrten mit Fahrzeugen aller Art für eine gründliche Bodenverdichtung gesorgt. In den besonders verdichteten Bereichen entstanden Pfützen, die nach längerem Regen mit Wasser gefüllt sind, sonst aber trockenfallen, fühlen sich die seltenen Amphibien so richtig wohl. Sie sind auf flache Gewässer angewiesen, die immer neu entstehen, ohne Wasserpflanzen bleiben. Nur in sich rasch erwärmendem Wasser können Eier in Laichschnüren abgelegt werden und Jungtiere sich daraus entwickeln.
Das Regierungspräsidium Darmstadt (Obere Naturschutzbehörde), das Forstamt Lampertheim (Schutzgebietsmanager und Flächeneigentümer) und der NABU Heppenheim haben gemeinsam überlegt, wie die Amphibien in dem Waldgebiet gefördert werden können. Im Frühjahr 2023 wurden mehrere Edelstahlwannen als zusätzliche Laichgewässer im Wald verteilt in den Boden eingebaut – inklusive Austritte für „unfreiwillige Badegäste“, wie Insekten oder Mäuse. Ein voller Erfolg! Bereits in diesem Jahr wurden in jeder Wanne Amphibien in verschiedenen Stadien (Laich, Kaulquappe, Kröte) beobachtet!
Im Herbst wird das Wasser aus den Wannen abgelassen, damit sich keine Fressfeinde der Amphibien ansiedeln. Im nächsten Jahr sind die Wannen dann wieder für die Amphibien vorbereitet und werden hoffentlich genauso gern genutzt, wie dieses Jahr.
Wie können Sie uns helfen, die Tiere zu schützen?
Indem Sie:
- Die Wannen nur von außerhalb des Gatters betrachten
- Sie nicht als Badestelle – auch für den Vierbeiner – nutzen
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Beobachtungen und Fragen beantworten wir gern: Forstamt Lampertheim; 06206 – 94520-0