Damit sich der Wald erfolgreich natürlich verjüngen kann, setzt das Forstamt Groß-Gerau aktuell Pferde zur Bodenvorbereitung ein.
Im Herbst verstreuen die Bäume ihre Samen, damit daraus zukünftig eine neue Generation Wald heranwachsen kann. Fehlender Kontakt dieser Samen zum Erdreich sowie trockene Witterungsbedingungen erschweren die Ansamung neuer Bäume. Rudi Bauer aus Heppenheim mit seinen zwei süddeutschen Kaltblütern arbeitet daher derzeit im Staatswald Revier Wiesental des Forstamtes Groß-Gerau mit einer Scheibenegge, um Teile des Mineralbodens in Waldbereichen ohne Verjüngung freizulegen, sodass die Samen mit höherer Wahrscheinlichkeit keimen und daraus neue Bäume wachsen können. Vorteilhaft erweist sich der Einsatz von Pferden vor allem aufgrund des bodenschonenden Arbeitens sowie der Geländegängigkeit.
Insbesondere im Hessischen Ried sind die Bäume seit Jahren stark durch anhaltenden Trocken-/Hitzestress und Insekten- bzw. Pilzbefall geschädigt. Borken-, Pracht- und Maikäfer sowie der Diplodiapilz haben teilweise die Bäume flächig zum Absterben gebracht, ohne dass eine ausreichende Verjüngung vorhanden ist. Die Etablierung einer neuen Waldgeneration ist daher sehr wichtig, um die vielseitigen Funktionen des Waldes, insbesondere in Hinblick auf Trinkwasser-, Emissions- und Klimaschutz, auch langfristig erhalten zu können.