„Ehrlich und authentisch mit ausgeprägtem Fachverstand“ - so charakterisierte Harald Dersch, Regionalleiter beim Landesbetrieb HessenForst seinen Kollegen Axel Norgall anlässlich dessen Verabschiedung. Er dankte Norgall für sein Engagement als Forstamtsleiter, Bereichsleiter Produktion, Waldbautrainer und Forsteinrichter.
Innerhalb seiner verschieden beruflichen Stationen habe ihn die Zeit im Forstamt fachlich und persönlich in besonderer Weise geprägt und bereichert, sagte Norgall und ergänzte: „Für mich machte den besonderen Reiz des ‚Schottischen Forstamts‘ die Waldwirtschaft im größten Vulkangebiet Mitteleuropas auf nährstoffreichen Böden, in Wäldern mit besonders hoher Baumartenvielfalt, aber auch hoher Risikoanfälligkeit aus. Gerade in den letzten Trockenjahren leiden besonders auch einheimische Baumarten wie Buche und Esche in gravierender Weise. Mit der Umsetzung eines Revierblocksystems haben wir in Schotten den Waldbau neu gedacht und umgesetzt, so dass wir auf großer Fläche bereits Dauerwaldstrukturen finden.“
Auch hinsichtlich der ökologischen Qualität zählt das FA Schotten zu den hot-spots in Hessen. So findet sich hier die mit Abstand höchste Zahl an Schwarzstorch-Brutpaaren und in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg werden Hochmoorbereiche erfolgreich renaturiert. Ausschlaggebend für den betrieblichen Erfolg ist aber der menschliche und fachliche Zusammenhalt des gesamten Forstamtsteams, von den Forstwirten bis zur Leitung. „Für mich stand immer die Gruppe im Vordergrund und nicht der Einzelne“, so Norgall.
Der gebürtige Nordrheinwestfale begann seine forstliche Karriere 1989 als Referendar in der Forstverwaltung. Es folgten einzelne Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter, in der Forsteinrichtung und in der heutigen Landesbetriebsleitung von HessenForst in Gießen. 2010 kam er als Produktionsleiter an das Forstamt Schotten, dessen Leitung er 2019 übernahm.
Auch im Ruhestand will Norgall dem Wald erhalten bleiben. Er ist Vorsitzender der Rotwild-Hegegemeinschaft Hoher Vogelsberg.
Er ergänzte: „Ornithologisch hat bei mir in den letzten Jahren einiges brachgelegen; das würde ich gerne wieder reaktivieren. Ganz allgemein sollen aber Familie und Freundschaften mehr im Vordergrund stehen“.
Seinem Nachfolger wünsche er vor allem stabile Rahmenbedingungen: klimatisch, politisch und personell. Daneben sei die Harmonie im Forstamt eine wichtige Arbeits- und Erfolgsgrundlage, wie auch die persönliche Zufriedenheit und die Möglichkeit, eigene innovative Ideen zu verwirklichen.
Alexander Stute ist 32 Jahre alt und verheiratet. Nach dem Studium in Göttingen und Referendariat in Hessisch Lichtenau war Stute zunächst für das Umweltministerium in der Obersten Jagdbehörde tätig. Von dort führte sein Weg über das Innenministerium an die hessische Vertretung in Berlin, wo er als Referatsleiter tätig war. Stute freut sich auf die Herausforderungen, die die neue Aufgabe mit sich bringt. „Der Naturschutz und der naturverträgliche Tourismus sind große Schwerpunkte hier im Forstamt“ betonte Stute. „Außerdem der Kontakt zu den Partnerinnen und Partnern im und für den Wald. Mir ist die gute Kommunikation mit meinem neuen Team, aber auch mit den anderen Akteuren sehr wichtig“. An Norgall imponiere ihm, dass er es geschafft habe, sich trotz der vielfältigen Verwaltungsaufgaben als Forstamtsleiter auch immer noch persönlich um den Wald zu kümmern. Norgall habe häufig den Stift gegen die Sprühdose getauscht.