Eine Aufgabe, mit der wir in unserer ersten Zeit im Forstamt betraut wurden, ist das Auszeichnen von Bäumen. Dabei gibt es allerdings viele unterschiedliche Symbole, mit denen Bäume im Wald ausgezeichnet werden, um als Förster, Forstwirt oder Unternehmer zu kommunizieren. Einige wollen wir hier einmal genauer erläutern.
Fällung
Um einen Baum fürs Fällen zu kennzeichnen wird ein diagonaler Strich, meist auf mehreren Seiten des Baumes, genutzt. Die Gründe für Fällungen sind sehr vielfältig.
In unserem FÖJ haben wir bereits Bäume am Waldrand ausgezeichnet, um der Wiese dort wieder mehr Licht und Platz zu geben. Andernfalls würde sich der Wald stetig auf der Wiese ausbreiten. In diesem Fall werden also große Mengen der vorhandenen Bäume ausgezeichnet.
Ähnlich verhält es sich bei der Pflege der Gewässer im Forst. Zu viel Laub im Wasser eines Teiches sorgt für eine Verschlechterung der Wasserqualität und Verschlammung. Deshalb haben wir an einigen Teichen im Forstamt Bäume ausgezeichnet, die große Teile ihres Laubs oder ihrer Nadeln in die Teiche abwerfen.
Verkehrssicherung
Ein alljährlicher Anlass zum Bäume auszeichnen ist auch die VKS. Dabei werden unter viel Zeitaufwand alle Straßen und Bebauungen im Forstamtsbereich abgelaufen und die dort stehenden Bäume kontrolliert. Geachtet wird dabei auf mögliches zukünftiges Umstürzen eines Baumes, zum Beispiel auf Grund von Krankheiten, Schädlingen oder Beschädigungen. Zu dem diagonalen Strich kommt in diesem Fall noch eine Zahl (fortlaufend pro Streckenabschnitt) hinzu. Auch hierbei durften wir die Forstwirte bereits begleiten und mit auszeichnen.
Käfermonitoring
Beim Käfermonitoring wird durch den Bestand gelaufen, allerdings durch bestimmte Baumbestände, um einen Schädlingsbefall zu erkennen. Ein Beispiel hierfür wäre der Eichenprachtkäfer (markiert mit einem „P“), welcher sich in Eichen einnistet und dort D-Förmige Löcher hinterlässt. Ein Monitoring, bei dem wir bereits dabei waren, fand in den Fichtenbeständen statt. Hierbei ging es um den Borkenkäfer (Buchdrucker). Befallene Bäume sind erkennbar an Bohrmehl und Löchern am Fuße des Stammes, sowie einer rötlichen Verfärbung der Baumkrone durch den Befall und das daraus folgende Absterben. Markiert wird der Baum mit einem "K" sowie dem Monat und dem Jahr des Monitorings.
Habitatbäume
Der Wald dient natürlich neben der Bewirtschaftung auch als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Um diesen den Lebensraum zu erhalten, werden Habitatbäume ausgezeichnet. Häufig sind das Bäume mit Höhlen oder besonders verzweigtem Stamm und einem urigen Aussehen. Diese Bäume haben wirtschaftlich gesehen einen geringeren Wert, für das Ökosystem Wald jedoch einen umso größeren! Habitatbäume haben wir im Bestand mit einem weißen „H“ auf mehreren Seiten der Bäume gekennzeichnet. Die Farbe ist länger beständig als andere Farben zum Auszeichnen.
Weitere Gründe für das Auszeichnen sind zum einen der wirtschaftliche Nutzen (Verkauf, Pflege, Fördern des Wachstums), das Kennzeichnen der Rückegassen (Fahrweg für Waldmaschinen) oder andere.
Wir freuen uns auf die kommende Zeit!