Michael Gerst (Mitte) verabschiedet Karl-Gerhard Nassauer (li.) und übergibt an Stefan Wirxel (re.) Foto: , HessenForst

Blickrichtung Zukunft: Neue Leitung im Forstamt Jesberg

Karl-Gerhard Nassauer geht in den Ruhestand. Stefan Wirxel übernimmt.

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„Ich bin ein Mensch, der eher nach vorne blickt,“ beschreibt der scheidende Forstamtsleiter Karl-Gerhard Nassauer sich selbst. Dennoch ist die Übergabe der Forstamtsleitung auch ein Moment der Rückschau. Nach 18 Jahren als Forstamtsleiter im Forstamt Jesberg verabschiedete sich Nassauer Ende Juni in den wohlverdienten Ruhestand. Sein Nachfolger, Stefan Wirxel, wird die Aufgabe übernehmen, die begonnene Arbeit fortzusetzen und das Forstamt Jesberg in die Zukunft zu führen.

Flexibilität und Dienstleistungsorientierung

Er habe sich damals bewusst für das Forstamt Jesberg entschieden, erläuterte Nassauer, der auf insgesamt 30 Jahre Forstamtsleitung blickt, zunächst im damaligen Forstamt Fritzlar und seit 2005 im Forstamt Jesberg. Aufgrund seiner vielfältigen Besitzartenstruktur und der damit verbundenen Betreuungsleistungen sei das Forstamt Jesberg einzigartig in Nordhessen. Knapp 10.000 Hektar Privat- und Kommunalwald und die größte Gemeinschaftswaldfläche Nordhessens bedeuteten eine besondere Form der Forstamtsleitung, erläuterte Nassauer in seiner Abschiedsrede. Kommunikation und Präsenz spielten eine wesentliche Rolle, um auf die unterschiedlichen Ziele, Vorstellungen und Ansprüche der Waldbesitzenden eingehen zu können. Flexibilität und Dienstleistungsorientierung sei da gefragt – und vor allem: Vertrauen schaffen. 

In seiner Abschiedsrede zählte er die Arbeit mit den Waldbesitzenden daher zu den erfüllendsten Aufgaben. Das sei auch ein Teamerfolg, betonte er, zu dem viele Mitarbeitende des Forstamtes über lange Jahre beigetragen haben.

Besondere Würdigung: Nassauers Engagement für die Nachwuchsförderung

Überaus engagiert war Nassauer zudem im Bereich der Ausbildung und Nachwuchsförderung. Seit 1995 war er Mitglied im Prüfungsausschuss für den gehobenen Forstdienst, in den beispielsweise künftige Revierleiterinnen und Revierleiter eintreten, und seit 2002 auch dessen stellvertretender Vorsitzender. Daneben leitete er über 20 Jahre lang den Ausbildungsbezirk Nord, einer von zwei Ausbildungsbezirken in Hessen für den gehobenen Forstdienst. Seine Motivation, erklärte Nassauer in seiner Abschiedsrede, sei auch der für ihn so wichtige Austausch mit Auszubildenden der verschiedenen forstlichen Laufbahnen. „Man profitiert stark vom Input der jungen Menschen,“ resümierte er.

So überraschte es wenig, dass der Landesbetriebsleiter, Michael Gerst, dieses außergewöhnliche Engagement in seiner Dankesrede besonders würdigte. Nassauer habe nicht nur den Forstbetrieb Jesberg erfolgreich geleitet, sondern darüber hinaus die Qualität der Ausbildungsangebote von HessenForst entscheidend mitgeprägt, erklärte Gerst. Ausbildungsgänge bei HessenForst lieferten eine solide Basis für die Sicherung der umfassenden Ökosystemleistungen des Waldes. Sie trügen zudem zur Attraktivität des Forstbetriebs als Arbeitgeber bei. „Forstdirektor Nassauer hat zum Wohl einer ganzen Generation junger Nachwuchskräfte gewirkt und mittelbar gewiss der Waldbesitzenden.“

Natürlich gab es auch „sehr schwierige Zeiten,“ erinnerte Nassauer. Neben der Forststrukturreform 2005, stellt die derzeitige Umstrukturierung der Waldreviere für das Forstamt Jesberg aufgrund seiner Waldbesitzstrukturen eine besondere Herausforderung dar, speziell vor dem Hintergrund finanzieller Verluste für die Waldbesitzenden durch den verheerenden Borkenkäferbefall der vergangenen Jahre.

Vermissen wird Nassauer die zahlreichen Kontakte, die er über viele Teilbereiche seiner Tätigkeiten geknüpft hat. Nassauer bleibt dem Forst aber weiterhin im Ehrenamt verbunden, so beispielsweise über seine Mitgliedschaft in der Regionalen Arbeitsgruppe von PEFC-Hessen. Er erwarte, dass sein Ruhestand „so vielgestaltig“ sein werde wie sein berufliches Leben auch.

Gemeinsam die Wälder von morgen gestalten

Die Umstrukturierung im Austausch mit den Waldbesitzenden fortzuführen wird nun die Aufgabe seines Nachfolgers, Stefan Wirxel, sein. Wirxel fühle sich aber gut vorbereitet, da seinem Vorgänger die geordnete Übergabe der Leitung ein großes Anliegen war. Dazu zähle auch, dass sie viele der ersten Termine gemeinsam wahrgenommen haben. „Das erleichtert den Einstieg natürlich ungemein,“ fand Wirxel.

Nach dem Studium der Forstwissenschaften absolvierte Wirxel sein Referendariat zunächst in Niedersachsen bevor er 2015 in die Landesbetriebsleitung von HessenForst nach Kassel wechselte, wo er seit 2020 als Sachbereichsleiter für den Bereich Personal tätig war.

Wichtig, so Wirxel in seiner Antrittsrede, sei ihm die Fortführung der guten Betreuungsleistung und der persönliche Kontakt zu den Waldbesitzenden. Dabei möchte der neue Forstamtsleiter auch die Mitarbeitenden des Forstamtes eng in die Entscheidungsprozesse einbinden. Sein Ziel: „Eine gute Zusammenarbeit sowohl extern als auch intern, um gemeinsam die Wälder von morgen zu gestalten.“

Der scheidende Forstamtsleiter hegt keinerlei Zweifel, dass dies seinem Nachfolger gelingen wird. „Ich bin mir sicher, dass Herr Wirxel genau an der richtigen Stelle angekommen ist“.

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