Im Juli 2023 fanden, wie jedes Jahr, für die Jahrgangsstufe 6 der Stadtschule Schlüchtern und des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums die Waldjugendspiele des Forstamtes Schlüchtern statt. Im Nachgang zur Durchführung war den Organisatoren klar, dass das Konzept „in die Jahre gekommen“ war und eine Neuauflage brauchte.
Um dies umzusetzen und vollkommen neue Ideen einzubringen, ging das Forstamt Schlüchtern eine Kooperation mit der Projektgruppe „Wirtschaft am Markt“ der 12. Klasse des beruflichen Gymnasiums ein. Die dort engagierten Schüler bekamen von Forstamtsleiter Sebastian Merkel die Aufgabe, das Konzept grundsätzlich zu überarbeiten und alles zu hinterfragen. Die Schülerinnen und Schüler stürzten sich unter Anleitung der Betreuerinnen Christina Rippl und Julia Mathes sowie dem Betreuer Jan Möller in die Arbeit. Sie studierten das alte Konzept und machten sich Gedanken, wie man den Schülerinnen und Schülern das Thema Wald und Forstwirtschaft praktisch und – nach heutigen Maßstäben - attraktiv näherbringen kann. Ziel war es, das neu entwickelte Konzept noch im gleichen Jahr zusammen mit dem Forstamt Schlüchtern in die Tat umzusetzen.
Bei zahlreichen Treffen feilten die Schülerinnen und Schüler an dem neuen Konzept, stellten den Försterinnen und Förstern die Zwischenergebnisse vor und integrierten das Feedback der Forstleute. Im Frühjahr 2024 ging es in die „heiße Phase“ des Projektes, als die Termine für die neuen „Walderlebnistage“ festgelegt wurden und die Ideen der Schüler in die Praxis umgesetzt werden sollten. Am 26. Juni war es dann soweit: ab 8:00 Uhr wurde der Wald rund um den Schlüchterner Acisbrunnen, die sogenannte „Schlüchterner Platte“ wieder zum Lernort.
Die Schülerinnen und Schüler des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums hatten sich vorab in Workshops eingewählt, die sie an diesem Tag besuchten. Zur Auswahl standen die Workshops „Survival“, „Berufe“, „Ökosystem“, „Bauen und Spielen“ und „Wald erleben“. Für die Gruppe „Wirtschaft am Markt“, die Försterinnen und Förster des Forstamtes und die externen Helfer galt es nun, das neue Konzept mit Leben zu füllen. Und es sollte ein voller Erfolg werden! Im Workshop Ökosystem konnten die Schülerinnen und Schüler einen Wasserfilter bauen und erleben, wie aus braunem Wasser einer Pfütze mit Hilfe des selbstgebauten Filters klares Wasser wurde. Im Workshop „Bauen und Spielen“ wurden mit Feuereifer Vogelhäuser gebaut und mit selbst zurechtgesägten Figuren Wikingerschach gespielt. Derweil genossen die Schülerinnen und Schüler im Workshop „Wald erleben“ einen Tee aus selbst gesammelten Brennnesseln.
Welche Berufe man rund um den Wald ausüben kann – vom Forstwirt bis zum Schreiner - erfuhren diejenigen, die sich für diesen Workshop angemeldet hatten. Nach guten drei Stunden sammelten sich alle Teilnehmer, Betreuer und Helfer zur Verabschiedung wieder auf der großen Wiese am Acis. Das neue Konzept hatte funktioniert Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert und die Organisatoren und Helfer waren erleichtert. Auch am nächsten Tag verlief alles „wie am Schnürchen“ und die Schülerinnen und Schülern der Stadtschule strahlten, als sie sich mittags wieder auf den Heimweg machten. Der Dank gilt allen Beteiligten und Unterstützern, die geholfen haben, dass das Konzept der Gruppe „Wirtschaft am Markt“ erfolgreich in die Tat umgesetzt werden konnte. Die Mitarbeiter des Forstamtes freuen sich darauf, die externen Helfer auch zukünftig in den Workshops wiederzusehen.
Freiwillige Feuerwehr der Stadt Schlüchtern, Rotes Kreuz Fulda, Imkerverein Schlüchtern, Berufsschulklasse Schreiner, Kreisjagdverein Schlüchtern, die Stadt Schlüchtern sowie die Unternehmen Kletterpark Steinau, Immergut, Möbel Rudolf, Forstbetrieb Lott.