Im hessischen Wald stehen am 5. Dezember, dem Weltbodentag, Moore als echte Klimakönner im Mittelpunkt. Die Mitarbeitenden von HessenForst kennen die Bedeutung dieser besonderen Standorte und kümmern sich seit Jahrzehnten um den Erhalt und Schutz von Moorflächen.
Echte Moore befinden sich auf mindestens 140.000 Quadratmetern im hessischen Staatswald, insbesondere in den Forstämtern Jesberg, Burgwald, Hofbieber, Reinhardshagen und Hessisch-Lichtenau. Moore, wie bspw. das Kellerwaldmoor im Forstamt Jesberg, bestehen zu 95 Prozent aus Wasser und speichern mehr Kohlendioxid als jedes andere Ökosystem.
„In einem Hektar Moor wird zehnmal so viel Kohlenstoff gespeichert, wie in den oberirdischen Baumteilen von einem Hektar Wald.“ erklärt Eberhard Leicht, Leiter des Klimaforstamtes Burgwald. Um Kohlendioxid binden zu können, müssen Moore allerdings vernässt sein, andernfalls setzen sie große Mengen des klimaschädlichen Gases frei. Ihr Wasserhaushalt spielt auch für die umgebende Landschaft eine große Rolle. So wie sie nach Starkregenereignissen Wasser wie ein Schwamm aufnehmen können, geben Moore dieses in Trockenzeiten auch an die Umgebung wieder ab. Außerdem sind sie für den Artenschutz bedeutsam, denn ein intaktes Moor ist ein wertvoller Lebensraum für viele spezialisierte Tier- und Pflanzenarten.
In den vergangenen Jahrhunderten haben Menschen Moore zur Gewinnung von landwirtschaftlichen Flächen trockengelegt oder den moortypischen Torf abgebaut. Heute versetzen die Forstleute, in Zusammenarbeit mit örtlichen Naturschutzvereinen und engagierten Bürgern, die Moorflächen wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück, indem sie die einst trockengelegten Bereiche durch das Aufstauen von Gräben wieder vernässen. Dabei werden auch Fichten entnommen, die in den hessischen Mooren natürlicherweise nicht vorkommen. Anders sieht es mit Birken aus; diese Baumart kommen natürlicherweise in Mooren vor. So auch die Moor-Birke, die Baum des Jahres 2023 ist.