Seit 2014 gibt es auf dem Kühkopf bei Stockstadt am Rhein das Umweltbildungszentrum „Schatzinsel Kühkopf“ (UBZ). Träger der Institution ist das Land Hessen, vertreten durch das Regierungspräsidium Darmstadt. Betrieben wird das Umweltbildungszentrum von HessenForst, Forstamt Groß-Gerau, das hier im Auftrag des Regierungspräsidiums tätig ist und gleichzeitig die Schutz- und Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue organisiert.
Das Umweltbildungszentrum ist eines der Eingangstore zum UNESCO Geopark Bergstraße-Odenwald, mit dem es kooperiert. Es ist aber auch das „Eingangstor“ zu Hessens größtem Naturschutzgebiet, Europareservat und NATURA 2000 Gebiet „Kühkopf-Knoblochsaue“. Hier werden die Besucher für den Naturschutz im Allgemeinen, die Besonderheiten des Auwaldes und das Verhalten im Naturschutzgebiet sensibilisiert. Damit stellt es eines der wichtigsten Bestandteile des Besucherlenkungssystems dar.
Das Umweltbildungszentrum ist seit 2023 „zertifizierter Bildungsträger für nachhaltige Entwicklung“ und greift neben den Informationen über das Gebiet auch weitere umweltrelevante Themen auf. Es wird jährlich von ca. 20.000 Personen besucht, etwa ein Drittel davon nehmen an den rund 350 Veranstaltungen teil, die dort im Jahresverlauf stattfinden. 4 Förster*innen des Forstamtes sowie zwei FÖJler*innen sind vor Ort für die Belange des Umweltbildungszentrums zuständig und fungieren als Ansprechpartner für die Besucher.
In kaum einem anderen deutschen Auenschutzgebiet gab es in den letzten 40 Jahren so viel Raum für natürliche Auwaldentwicklung. Auf den unterschiedlichen Standorten des Kühkopfes lassen sich sehr verschiedene Ansätze bei der Entwicklung von ehemals landwirtschaftlich genutzten Fläche hin zum Wald beobachten.
Der Schwerpunkt des diesjährigen Veranstaltungsprogramms liegt auf der Renaturierung von Auen. Eine Sonderausstellung im Umweltbildungszentrum beschäftigt sich speziell mit dem Auwald und seinen vielfältigen Leistungen. Weiter Veranstaltungen thematisieren die Entwicklung von Ackerflächen zu Auwäldern und Auwiesen. Die Folgen der Klimaextreme – gehäufte Hoch- und Niedrigwasserphasen – sowie die damit verbundenen Auswirkungen für das Ökosystem Aue werden ebenfalls Teil unseres Veranstaltungsprogramms sein.
Darüber hinaus haben wir wieder gemeinsam mit unseren Partnern vom Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, dem Förderverein Hofgut Guntershausen, dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie sowie den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern von Naturschutzverbänden und anderen Zusammenschlüssen ein vielseitiges Programm für Jung und Alt zusammengestellt.