Hubschrauber beim Verteilen von Kalk über einem Mischwald

Waldkalkung

Um den sauren Waldboden zu unterstützen, wird in den kommenden Wochen im Rotenburger Staatswald Kalk per Hubschrauber verstreut.

Ab Oktober wird ein Teil des Staatswaldes im Revier Cornberg aus der Luft gekalkt. Wenn es das Wetter und der Wind zulässt, wird ein Hubschrauber der Firma Helixcopter am 06. Oktober mit der Bodenschutzkalkung aus der Luft beginnen, erklärt der Leiter des Forstamtes Rotenburg Steffen Wildmann: „Insgesamt werden rund 700 Hektar Wald bis Anfang November im Bereich zwischen den Ortschaften Rotenburg-Erkshausen, Rittershain, Cornberg und Bebra-Asmushausen mit Kalk versorgt“.

Hintergrund: Stabile Wälder benötigen gesunde Böden und diesen soll mit der Anreicherung von Magnesium und Calcium geholfen werden. Starke Säureeinträge durch Verkehr und Industrie bis in die Mitte der achtziger Jahre, führten zu einer tiefgründigen Bodenversauerung und Freisetzung von schädlichen Aluminiumionen. Diese schädigen die Feinwurzeln der Bäume. Von den Pflanzen dringend benötigte Nährstoffe wie Magnesium und Calcium gingen
dem Boden dagegen verloren. Für die Bodenschutzkalkung im Forstamt Rotenburg wird Magnesiumkalk verwendet, informiert Katrin von Bodelschwingh, die die Bodenschutzkalkung federführend im Forstamt koordiniert: „Die Kalkung verbessert zudem die Bodendurchwurzelung sowie die Ernährungssituation der Bäume undhilft, die wichtige Funktion des Waldbodens als Trinkwasserfilter nachhaltig zu verbessern und aufrecht zu erhalten“.

Im Vorfeld der Kalkungsmaßnahme waren dafür umfangreiche Planungsarbeiten notwendig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen und das Waldökosystem möglichst wenig zu beeinträchtigen. Eine gesundheitliche Gefährdung für Menschen und Tiere durch das ausgebrachte Material besteht nicht. 

Zu Ortslagen sowie den öffentlichen Straßen wird ausreichend Abstand eingehalten, so dass es zu keiner nennenswerten Beeinträchtigung der Bevölkerung durch Staubentwicklung und Abdrift kommen wird. Punktuell kann eine gewisse Geräuschbelästigung durch den Flugverkehr entstehen, weiß Katrin von Bodelschwingh. Während der Kalkung werden die beflogenen Waldstücke abschnittsweise gesperrt. Das Forstamt Rotenburg bittet Waldbesucherinnen und Waldbesucher diese Absperrungen einzuhalten und die gerade bearbeiteten Waldflächen nicht zu betreten.

Nach Abschluss der Befliegung können die Wälder wieder betreten werden. Wer jedoch beim Waldspaziergang nicht staubig werden möchte, für den empfiehlt es sich, den nächsten Regenschauer abzuwarten, der das Kalkgesteinsmehl dorthin spült, wo es auch hinsoll - in den Waldboden. Gekalkt wird montags bis freitags von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang. Samstags finden Arbeiten nur nach Bedarf statt.

Das Forstamt Rotenburg bittet alle Waldbesucherinnen und Waldbesucher um Verständnis, dass die jeweils zu kalkenden Waldbereiche vorübergehend für den Erholungsverkehr gesperrt werden müssen.

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