Eine junge Roteiche am Waldboden. Ihre blätter sind grün.

Es ist Spätsommer: Das Laub des Waldes beginnt sich zu verfärben

Es ist Spätsommer: in kleinen Schritten beginnt sich das Laub des Waldes zu verfärben. Früchte und Baumarten mit besonders schönem Herbstlaub treten in der nächsten Zeit den Vordergrund. Heute im Profil: Die Roteiche, der Baum des Jahres 2025.

Abgeerntete Felder und eine ganz leicht beginnende Verfärbung des Laubes an den Waldbäumen zeigen den Spätsommer an. Durch die Hitzeperioden und die heißen Winde trocknet der Oberboden in Feld und Wald ab. Die Waldbäume beginnen sich zum einen wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit, aber auch wegen der Bodenwassersituation jetzt im August zu verfärben. So langsam wird der Wald im Bereich der Baumkronen bunter. Hainbuchen und Feldahorn verfärben sich von grün zu gelb, die Blätter der Vogelkirsche werden orange-rot.
Aber auch der Baum des Jahres 2025, die Roteiche, wird uns in Kürze mit seiner prächtig roten Laubfarbe beeindrucken.
Die Roteiche, lateinisch Quercus rubra, ist eine der Baumarten, die wegen ihrer Massenleistung und ihrer Standortansprüche bei der Suche nach klimaresilienten Baumarten derzeit besondere Aufmerksamkeit genießen. Bereits im 17. Jahrhundert wurde sie aus ihrer nordamerikanischen Heimat (etwa von Kanada bis in die südlichen USA) nach Europa importiert und zunächst als Park-Baum, Straßenbegleit- und Alleebaum gepflanzt. In Nordamerika ist sie ein Baum der Niederungen und Mittelgebirge und passt daher nach der Höhenlage sehr gut in unsere hessischen Bereiche.
In Europa ist diese Baumart, die mit ihrer Laubfärbung als prägendes Landschaftselement in den Mischwäldern ihres autochthonen Verbreitungsgebiets auf dem nordamerikanischen Kontinent bis etwa 1600 m ü. N.N. vorkommt, bereits angekommen und sie hat sich sehr bewährt. Es gibt sehr ansprechende Bestände mit hoher Wuchs- und Massenleistung und einem guten Gesundheitszustand. Auch Saatgutbestände (z.B.im Bereich der Mosel) können zur Gewinnung von Vermehrungsgut bereits genutzt werden. 
Sie ist zum Aufbau von artenreichen Mischbeständen aus einheimischen Nadel- und Laubbaumarten sehr gut geeignet und trägt damit zur sicheren Stabilisierung von Waldbeständen im Zeichen des Klimawandels bei.    

Roteichenlaub

Die Roteiche ist widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten als ihre europäischen Verwandten Traubeneiche und Stieleiche und stellt dabei deutlich geringere Ansprüche an die Wasser- und Nährstoffversorgung der Wald-Böden. Allerdings verträgt sie staunasse Böden, verdichtete Tonhorizonte und sehr trockene Böden nicht gut. Zu Beginn des relativ raschen Wachstums dieser Baumart hat die Roteiche eine Pfahlwurzel, die sich später zu einer intensiv ausgeformten Herzwurzel entwickelt. Daher kann die Roteiche als ausgesprochen sturmfest gelten.
Ihr Holz wird ähnlich verwendet wie die heimischen Stiel- und Traubeneichen. Der Kern ist rotbraun mit hellem Splint. Das Holz ist nicht sehr witterungsbeständig, aber gut zu imprägnieren. Es findet im Innen- und imprägniert im Außenbereich Verwendung. Roteiche wird als Parkettholz, für den Bau von

Treppen und von Fenstern und Türen verwendet. Roteichenholz ist elastischer und fast so hart wie das Holz der Stiel- oder Traubeneichen. Sie ist den heimischen Eichen in der Biege- und Druckfestigkeit durch ihren langfaserigen Aufbau überlegen. Leider ist eine Verwendung als Fassholz wegen ihres ringporigen Holzaufbaus ausgeschlossen. Die Fässer würden nicht dicht werden.
Das Produktionsziel mit Roteiche sollte möglichst gerades und astfreies Wertholz mit 50 bis 70 Zentimeter Brusthöhendurchmesser (BHD) sein, das je nach Standort in etwa 80 Jahren erreicht werden kann und das sich für die Herstellung von Furnieren und für hochwertiges Schnittholz eignet.
Die Blätter der Roteiche Blätter sind das wichtigste Erkennungszeichen 
Die Roteiche verdankt ihren Namen den Blättern, die sich im Verlauf des Herbstes leuchtend orange bis rot verfärben. Die jetzt im August noch dunkelgrünen Blätter sind mit zehn bis 25 Zentimetern relativ groß, sehr tief eingeschnitten mit vorne spitz zulaufenden Lappen. Die graue Rinde bleibt lange glatt, später wird eine nicht sehr tiefrissige Borke gebildet; die Rinde erinnert bei jungen Roteichen fast an eine Rotbuchen-Rinde.

Schlagworte zum Thema