Blick in einen vom Nebel durchzogenen Buchenwald

Anteil älterer Buchenbestände im Biedenkopfer Stadtwald nimmt zu

Forsteinrichter Rieger stellt das Forsteinrichtungswerk für den Stadtwald Biedenkopf vor.

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Zur Abnahme der neuen Forsteinrichtung stellte Forsteinrichter Philipp Rieger am Montagabend seine Ergebnisse dem Magistrat, dem Ausschuss für Bauwesen, Umwelt und Stadtentwicklung und den zuständigen Revierförstern und dem Forstamtsleiter vor. Startpunkt und Ziel des kleinen Waldspaziergangs war der Parkplatz „Wetterhöhe“ beim „Frühstücksplatz Hasenhardt“.

Eine Forsteinrichtung ist eine alle 10 Jahre wiederkehrende Inventur und Zustandserfassung der Waldbestände, auf deren Grundlage die forstliche Planung für die kommenden 10 Jahre erstellt wird. Dabei werden Parameter wie die Baumartenverteilung, Holzvorräte, Altersstruktur und auch Naturschutzelemente erfasst. Somit kann der nachhaltige Holzeinschlag, sowie die Wiederaufforstung mittelfristig geplant werden. Die Ergebnisse zeigen einen Rückgang der Fichtenbestände und im Gegenzug eine Zunahme an Buchen- und Douglasienwäldern. Insbesondere der Anteil älterer Buchen- und Eichenwälder hat zugenommen.

Die Veranstaltung wurde mit einer Begrüßung durch den Magistrat eröffnet, bevor anhand von Abbildungen und Tabellen die Kennzahlen des Betriebes veranschaulicht wurden. Bei dem Waldbegang wurden an entsprechenden Waldbildern gewisse Probleme, wie beispielsweise der Borkenkäferbefall in Fichtenbeständen und trockenheitsbedingtes Absterben von Buchen thematisiert. Dabei erklärte Forstamtleiter Dr. Wagner den forstlichen Umgang bei der Bewirtschaftung solcher Flächen. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde dem Schlussbericht von Herrn Rieger mit einstimmiger Meinung des Ausschusses zugestimmt, bevor es abschließenden bei regnerischem Wetter einen rustikalen Imbiss gab.

Ein großes Thema im Stadtwald Biedenkopf ist die große Zahl an Freiflächen, die aufgrund der Borkenkäferkalamität entstanden sind. Um diese Flächen wieder zu bewalden plant der Forsteinrichter mit unterschiedlichen Baumarten und Methoden. Auf dem Großteil der Kalmitätsflächen soll ein Mischwald aus natürlicher Verjüngung entstehen. Auf ca. ¼ der Fläche ist die Pflanzung von klima- und standortsangepassten Baumarten geplant, welche die zukünftigen Waldbilder prägen sollen. Dabei ist vor allem die Mischung der Baumarten von entscheidender Bedeutung um Ausfälle einzelner Baumarten kompensieren zu können und das Risiko zu minimieren.

In den stark vertretenen älteren Laubholzbeständen, wurde der Nutzungsansatz eher vorsichtig geplant, um allen Schutzfunktionen dieser Wälder gerecht zu werden. Denn grade Altbestände sind mit ihrem erhöhten Totholzanteil und Höhlen von wichtiger Bedeutung für die Biodiversität.

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