Quellbachflur innerhalb des FFH- und Naturschutzgebiets, die vom Quellbachlauf profitiert

Bagger und Motorsägen im Einsatz für den Naturschutz

Quellbachrenaturierung im FFH- und Naturschutzgebiet „Immichenhainer Teiche“

Feuersalamander, Bachforelle und gestreifte Quelljungfer sind nur ein Auszug der in den Wäldern des Forstamtes Romrod vorkommenden seltenen Tierarten. Alle drei haben eins gemeinsam: Natürliche Quell- und Bachbereiche sind für sie essentiell. Das Forstamt Romrod hat aus diesem Grund in den vergangenen Wochen im Revier Alsfeld eine Maßnahme zur Renaturierung eines Quellbachlaufs durchgeführt. Fichtennaturverjüngung bedrohte die natürliche Quellbachflora. 

 

: Eine bereits vor der Maßnahme vorkommende Quellbachflora aus Sumpf-Schachtelhalm, Winkel-Segge und Rippenfarn
Die Fichte hat einen ausdunkelnden Effekt auf die Bachlaufvegetation und trägt durch ihre schlecht zersetzbare Streu zur Versauerung des Fließgewässers bei und zur Bildung von Faulschlamm.
: Durch Erosion und Eintrag von Fremdmaterial wird die Fließgeschwindigkeit des Baches verringert und trägt somit zur Sauerstoffarmut im Gewässer bei, zum Nachteil der im Wasser lebenden Kleinstlebewesen wie den Strudelwürmern und dem Bachflohkrebs. Die Anreicherung des Faulschlammes ist in manchen Teilabschnitten besonders ausgeprägt

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!

Mittels Bagger wurden die einzelnen Verriegelungen und verlandeten Teilbereichen freigelegt, sodass das Wasser nun ungehindert fließen kann. Im gleichen Zug wurden bestehende Barrieren entfernt um die Wandermöglichkeiten von Arten zu ermöglichen. Der neue Wasserfluss führt dazu das Faulschlamm, welcher sich über die Jahre gebildet hat nun ausgewaschen werden kann, sodass langfristig ein natürliches Bachbett aus Sand und Steinen entsteht wird.

Darüber hinaus wurde die Fichtenverjüngung mittels Motorsäge und Rückemaschine beseitigt und aus dem Bereich des Quellbachlaufes abtransportiert. Erlen und Flatterulmen werden die Fichten im Zuge einer Pflanzung im Frühjahr ersetzen.

Durch das ausbaggern der Verriegelungen und Verlandungsbereichen entsteht ein Bachbett aus Sand und Steinen, ein zukünftig attraktiver Laichplatz für die Bachforelle. Das Einbringen der Erle und Flatterulme im Frühjahr soll weitere Erosion verhindern und durch ihr gut zersetzbares Laub die Bildung von Faulschlamm verhindern.

Teamarbeit, ein wichtiger Bestandteil bei solchen Projekten

Da das Quellgerinne mehrfach die Kreisgrenzen überspringt, fand das Projekt Kreis-übergreifend in enger Zusammenarbeit mit den Unteren Naturschutzbehörden (UNB) des Vogelsbergkreises sowie des Schwalm-Eder-Kreises, sowie dem Forstamt Neukirchen statt. Federführend begleitet durch die UNB des Vogelsbergkreises wurde die Finanzierung über das Ersatzgeld gesichert. Das Forstamt Romrod bedankt sich an dieser Stelle für die angenehme und pragmatische Zusammenarbeit zum Wohle der Natur!

Autor: Stephen Marx (TFOIA FA Romrod)

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