Krautige Pflanzen auf der Waldbrandfläche

Ein Jahr nach dem Großbrand im Naturwaldreservat Zackenbruch

Am späten Nachmittag des 12. August letzten Jahres kam es im Revier Struth zu einem großen Waldbrand. Bis in die Nacht hatte er sich auf eine Fläche von etwa 42 Fußballfeldern ausgedehnt.

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Am späten Nachmittag des 12. August letzten Jahres kam es im Revier Struth zu einem großen Waldbrand. Bis in die Nacht hatte er sich auf eine Fläche von etwa 42 Fußballfeldern ausgedehnt. Der Schwerpunkt des Brandes lag im Naturwaldreservat Zackenbruch und breitete sich dann in die umliegenden Waldbestände aus. Nur durch den unermüdlichen Einsatz der Rettungskräfte konnte die weitere Ausbreitung des Waldbrandes in den nächsten sechs Stunden gestoppt werden. Trotzdem dauerte es noch eine Woche, bis alle verbliebenen Glutnester gelöscht waren. Während des Waldbrandes waren zeitweise bis zu 500 Einsatzkräfte zeitgleich vor Ort. Wir danken an dieser Stelle noch einmal den Helfern und Helferinnen, die Schlimmeres verhindert haben.

Nun, ein Jahr später, ist das Ausmaß des Feuers immer noch deutlich. Jedoch erobert sich die Natur nun Stück für Stück ihren Lebensraum zurück. Erste krautige Pflanzen, wie das Waldkreuzkraut, Berg-Weidenröschen und roter Fingerhut besiedeln die Fläche. Und auch erste Pionierbaumarten, typisch für den Beginn einer Sukzession, finden sich nach und nach auf der Brandfläche. Das sind beispielweise Birke und Eberesche. Darüber hinaus finden sich aber auch Keimlinge von Fichte, Eiche, Lärche und Douglasie. Das sind gute Startbedingungen für einen artenreichen Mischwald der Zukunft.

Und so ist es wohl Glück im Unglück, dass der Großteil des Brandes auf der Fläche des Naturwaldreservates Zackenbruch war. Denn nun präsentiert sich das Naturwaldreservat als einmaliges Forschungsobjekt, um die Waldentwicklung nach einem Waldbrand tiefergehend zu erforschen und so wertvolles Wissen für die Waldbrandverhütung und Waldentwicklung nach Waldbränden zu generieren.

Bei Naturwaldreservaten handelt es sich um ehemalige Wirtschaftswälder, die aus der forstlichen Nutzung entlassen wurden. Ziel des Naturwaldreservate-Programmes ist es, die natürlichen Abläufe ungestört zuzulassen, damit sich der ehemals durch menschliche Bewirtschaftung geprägte Wald wieder in Richtung eines Naturwaldes entwickeln kann. Es entstehen „Urwälder von morgen“. Diese Entwicklung wird dabei von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse der Forschung beantworten Fragen der naturgemäßen Bewirtschaftung von Wäldern wie auch zum Arten-, Biotop- und Bodenschutz. Das Naturwaldreservat Zackenbruch wurde 1996 ausgewiesen und wird seitdem intensiv erforscht.

Brandfläche
Pionierbaumarten auf der Waldbrandfläche
Krautige Pflanzen auf der Waldbrandfläche

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