Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des akademischen Forstgartens luden das Forstamt Wettenberg und die Denkmalschutzbehörde der Stadt Gießen am 6. April zu einer Veranstaltung am Schiffenberg in Gießen ein. Forstamtsleiter Christian Zehring führte die Gäste mit einem kleinen Spaziergang durch den Forstgarten und veranschaulichte so seine Baumartenvielfalt. Die Mitarbeiterin der Gießener Denkmalschutzbehörde, Henriette Stuchtey, informierte über die Geschichte der Anlage.
Ein besonderer Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltung war die Pflanzung eines Ginko-Baumes durch Staatssekretär Michael Ruhl: „Als eine der ältesten Baumarten bei uns steht der Ginko für Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Eigenschaften, mit denen der Ginko den klimatischen Herausforderungen im urbanen Raum besonders gut begegnen kann“, so Staatssekretär Ruhl.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch vier mutige Personen für ihren außergewöhnlichen Einsatz gewürdigt: Am 23. November 2023 ereignete sich in der Stadt Linden ein Wohnhausbrand. Zwei Mitarbeitern des Forstamtes Wettenberg und zwei Mitarbeitern des Bauhofs gelang es, einen Mann aus dem brennenden Haus zu retten.
Für dieses schnelle und couragierte Eingreifen wurde ihnen durch Ministerpräsident Boris Rhein die Hessische Rettungsmedaille verliehen und durch Staatssekretär Michael Ruhl überreicht. Diese Auszeichnung unterstreicht das außergewöhnliche Engagement und die Bedeutung von Zivilcourage in unserer Gesellschaft.
Ein lebendiges Denkmal feiert Jubiläum
Anlässlich seines 200-jährigen Bestehens bietet der Akademische Forstgarten ein spannendes Veranstaltungsprogramm. Von historischen Führungen in zeitgenössischer Kleidung bis hin zu Themen wie Nachhaltigkeit und Baumartenvielfalt. Besucher können die reiche Geschichte des Gartens entdecken und gleichzeitig seine heutige Bedeutung als lebendiges Denkmal erleben. Gegründet 1825 im Rahmen der Hessischen Forstlehranstalt, diente der Forstgarten der Ausbildung qualifizierten Forstpersonals für die Wiederaufforstung der stark übernutzten Wälder rund um Gießen. Der Garten diente sowohl wissenschaftlichen Untersuchungen als auch praktischen Lehrzwecken und war ein Vorreiter für den nahtlosen Übergang zwischen Theorie und Praxis in der Forstwirtschaft.