Staatssekretär Daniel Köfer und der Landesbetriebsleiter von HessenForst, Michael Gerst, haben im Forstamt Königstein den aktuellen Geschäftsbericht des Landesbetriebs Hessen-Forst vorgestellt. Auch die Jahre 2022 und 2023 standen ganz im Zeichen der klimaresilienten Wiederbewaldung.
„Es bleibt unsere größte Herausforderung und ist gleichzeitig unsere größte Chance: Nach Schädlingsbefall, Trockenschäden und Waldbränden wollen wir den Wald fit für die Zukunft machen“, erklärte Staatssekretär Daniel Köfer. Man setze dabei vor allem auf Naturverjüngung. Dort, wo es nötig sei, helfe man durch Pflanzung von klimaangepassten Baumarten nach. Um einen klimaresilienten Mischwald von morgen zu etablieren, seien 2022 und 2023 über acht Millionen junge Bäume gepflanzt worden, davon waren mehr als die Hälfte Laubbaumarten.
42 Millionen Euro für den hessischen Wald
Den Forstleuten dankte er für ihren Einsatz im hessischen Wald. Investitionen in den Wald seien auch weiterhin ein Schwerpunkt. „Hier sind für dieses und kommendes Jahr insgesamt rund 42 Millionen Euro für die Wiederbewaldung und den Waldumbau vorgesehen“, so der Staatssekretär.
Mit dem Ruhen der FSCZertifizierung des Staatswaldes im Rahmen einer Evaluierung werde es außerdem mehr Freiheiten für das forstliche Handeln geben, versicherte er. Das Mammutprojekt Wiederbewaldung könne situationsangepasst zügiger und mit einem größeren Bündel an Maßnahmen vorangebracht werden.
Mischwald statt Fichtenreinbestände
In den vergangenen Jahren haben Forstamtsleiter Sebastian Gräf und sein Team in Königstein, wie in allen hessischen Forstämtern, intensiv am Waldumbau gearbeitet.
Jetzt gelte es, den jungen Bäumchen konsequent Starthilfe zu geben. Sie müssten gegen konkurrenzstärkeren Bewuchs geschützt und teils mehrmals
freigeschnitten werden, damit sich die Jungpflanzen gut entwickeln können. „Die Kulturpflege, das Mähen und Freischneiden, ist vielfach unverzichtbar und soll, wo immer sinnvoll, maschinell unterstützt erfolgen“, erklärte Gräf.
Nachhaltige Forstwirtschaft heißt „das Ganze im Blick“ zu behalten
Der aktuelle Geschäftsbericht des Landesbetriebs mache eine Sache besonders deutlich, so der Betriebsleiter Michael Gerst: Nachhaltige Forstwirtschaft beinhalte weit mehr als „nur“ Waldbau. Zu einer zukunftsfähigen Waldbewirtschaftung gehöre die Förderung des forstlichen Nachwuchses und eine vorwärtsgewandte Betriebsplanung genauso wie ein modernes Wildtiermanagement und nicht zuletzt die Verringerung des eigenen CO₂-Fußabdrucks.
Diese und weitere Schwerpunkte in der Arbeit des Landesbetriebs wurden im aktuellen Geschäftsbericht graphisch aufbereitet. Die von kurzen Einführungstexten begleiteten Infografiken sind, wie der gesamte Bericht, barrierefrei und „ermöglichen einen inklusiven, schnellen Zugang zu zentralen Arbeitsfeldern des Landesbetriebs. So schaffen wir Transparenz und teilen Wissen“, erläuterte Gerst und fuhr fort:
Fakten zu den Geschäftsjahren 2022 und 2023 für den Landesbetrieb HessenForst
- 4,2 Millionen (2022) und 3,9 Millionen (2023) junge Bäume im Staatswald gepflanzt
- 2,1 Millionen (2022) und 1,6 Millionen (2023) Kubikmeter Holz geerntet, davon 54 Prozent (2022) und 55 Prozent (2023) durch Kalamität
- 148 Windenergieanlagen in Betrieb (2023)
- Ergebnis Geschäftsfeld Rohholz: 2022 -29,3 Millionen Euro; 2023 +4,2 Millionen Euro
- Jahresergebnis Erfolgsrechnung Gesamtbetrieb: 2022 -14,8 Millionen Euro; 2023 +113,4 Millionen Euro (Sondereffekt - Überlagerung der gewöhnlichen Geschäftsentwicklung durch landesweite konzeptionelle Veränderungen der Buchungssystematik!)
- Betreute Körperschaftswaldbetriebe: 351 (2023)
- 2022: 1904 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 164 in Ausbildung. 2023: 1916 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 165 in Ausbildung