„Das war unglaublich abwechslungsreich“, schwärmt Lunis, der noch in der letzten Woche seines FÖJ´s mit dem Abbau von sogenannten Fegeschutzspiralen beschäftigt war.
Ein häufiger Einsatzbereich für die beiden jungen Erwachsenen war das Jugendwaldheim in Hasselroth. Hier haben sie den Jugendwaldheimleiter Florian Szczodrowski bei der Betreuung der Schulklassen und Jugendgruppen im Bereich Waldpädagogik unterstützt.
"Wir sind viel herumgekommen“, schildert Samira. „In mehreren Revierförstereien waren wir im Bereich Waldpflege und Umweltschutz tätig“.
In den letzten Arbeitstagen war die Försterei Maintal ein Einsatzschwerpunkt. Typische Sommerarbeiten zur Kulturpflege standen an. Aktuell eine besonders wichtige Aufgabe, da viele alte Bäume absterben und die Waldflächen „verjüngt“ – also mit jungen Bäumen aufgeforstet werden müssen. Auf mehreren Kleinflächen wurden Fegeschutzspiralen abgebaut, die die jungen Bäume in den ersten Jahren vor Wildtieren geschützt haben. In einem anderen Waldbereich musste eine Fläche mit unzähligen jungen Eichenbäumen von der Brombeere befreit werden. Die schnell wachsenden Schlinggewächse legen sich über die jungen Bäume und reißen diese nieder, was letztendlich zum Absterben der Bäumchen führt. „Die Arbeit ist anstrengend – gerade bei den aktuellen Temperaturen“- berichtet Lunis. „Jeden Tag gibt es Kratzer durch die Stacheln der Brombeeren. Wenn wir allerdings in 150 Jahren noch dicke Eichen haben wollen, dann müssen wir uns jetzt um die jungen Bäume kümmern.“ Mehrere Hundert Bäume wurden von den beiden FÖJ`lern selbst gepflanzt.
Im Winter lag der Schwerpunkt der Ausbildung im Bereich Holzernte sowie den dazu notwendigen Vor- und Nachbereitungen. Einige Flächen wurden zusammen mit Revierförster Marko Richter zur Durchforstung ausgezeichnet. Ebenso wurden unzählige Bäume im Rahmen der Verkehrssicherheit begutachtet und ggf. für die Fällung vorgesehen. „Es war mir nicht bewusst, was ein Förster hier alles zu beachten hat“ berichtet Samira. „Und wie stark der Klimawandel verbunden mit den heißen trockenen Sommern die Bäume und den Wald geschädigt hat.“
Die Kritik einiger Bürger bekam die junge Frau dann auch selbst zu spüren, wenn sie mit der Absperrung und Absicherung von Wegen bei der Baumfällung beauftragt wurde. „Schade, dass einige Menschen die Notwendigkeit der Baumfällung nicht verstehen. Aber auch ich selbst musste und konnte einige Zusammenhänge erst hier im FÖJ lernen“, gesteht Samira.
Das Freiwillige Ökologische Jahr ist dabei nicht nur für die Teilnehmenden eine Bereicherung. „Auch unsere Förster haben von den jungen Leuten profitiert“, berichtet Forstamtsleiter Lutz Hofheinz, der auf eine möglichst abwechslungsreiche Streuung der Aufgaben im FÖJ Wert legt. „So können die Teilnehmenden selbst herausfinden, was ihnen besonderen Spass macht oder was ihnen eben auch nicht liegt.“
Für Förster Richter waren Samira und Lunis eine große Hilfe, die ihn besonders bei der Holzaufnahme der unzähligen Brennholzlose sehr unterstützen konnten. „Die Zusammenarbeit mit den beiden hat mir immer Spaß gemacht. Sie waren stets interessiert und hilfsbereit. Auch wenn es letztlich vielleicht keinen der beiden in den Wald als Arbeitsplatz verschlagen wird, werden die beiden ihren Weg finden. Ich bin mir sicher, dass das FÖJ einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat.“