Im Mai 2022 wurde die Forstbetriebsgemeinschaft Südlicher Odenwald zum dritten Mal einem PEFC-Audit unterzogen. Bei dem zweitägigen Audit wurden die Waldbestände von 16 Mitgliedsbetrieben vor Ort begutachtet. Der Auditor stellte keine Abweichungen zu den PEFC-Standards fest. Gleichzeitig wurden Verbesserungsvorschläge besprochen, wie die FBG-Mitglieder ihre Waldflächen noch besser im Einklang mit dem PEFC-Zertifikat bewirtschaften können.
Am 19. und 20. Mai 2022 fand das dritte PEFC-Audit der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Südlicher Odenwald statt. PEFC ist ein Waldzertifizierungssystem zur Sicherstellung einer pfleglichen und nachhaltigen Forstwirtschaft. Das PEFC-Logo zeugt von guter forstlicher Arbeit und soll als international anerkanntes Zertifikat die Waldbesitzenden bei einer besseren Vermarktbarkeit und Wertschöpfung ihres Holzes unterstützen. Waldbesitzende verpflichten sich im Gegenzug, ihren Wald nach den vorgegebenen deutschen PEFC-Standards zu bewirtschaften. Im Rahmen von Vor-Ort-Audits wird die Einhaltung der PEFC-Kriterien jährlich überprüft. Diese Kontrollen umfassen einen repräsentativen Anteil der teilnehmenden Betriebe in der Region. Hierbei wird die Einhaltung der PEFC-Kriterien, die für die Erteilung und Aufrechterhaltung des Zertifikats erforderlich sind, kontrolliert und besprochen. Dieses Jahr fiel die FBG Südlicher Odenwald mit 16 ausgelosten Mitgliedern in die Flächenstichprobe.
Am Morgen des 19. Mai startete das Audit mit einem Vorgespräch am Forstamt Beerfelden, an dem der langjährige PEFC-Auditor, Alfred Raunecker, und für die Forstbetriebsgemeinschaft der Erste Vorsitzende, Ralf Kredel, sowie Privatwaldbesitzer und Mitglied Hans Georg Bär teilnahmen. Das betreuende Forstamt Beerfelden wurde durch Matthias Kolb, stellvertretender Forstamtsleiter und Bereichsleiter Produktion, Gudrun Kranhold, Bereichsleiterin Dienstleistung/Hoheit und Denis Schüle, Forstreferendar, vertreten. Während des Vorgesprächs erläuterte Herr Raunecker die Einzelheiten des PEFC-Audits. Außerdem wurde der Ablauf des zweitägigen Audits besprochen.
Anschließend begutachtete Herr Raunecker zusammen mit den Vertretern des Forstamtes und den jeweils zuständigen Revierleitungen die ausgelosten Privat- und Kommunalwaldflächen in den Forstrevieren Hardberg, Wald-Michelbach, Neckarsteinach und Hirschhorn.
Während des zweitägigen PEFC-Audits wurden die Waldflächen von insgesamt 13 Privatwaldbesitzenden und 3 Kommunen begutachtet. Herr Alfred Raunecker betonte im Zuge der Bereisung immer wieder die Bedeutung von Mischbeständen aus standortgerechten Baumarten sowie die Förderung und Verwendung von Naturverjüngung, um unsere Wälder zukünftig stabil für den Klimawandel zu machen. Allgemein erhielt die Bewirtschaftung der Waldflächen der FBG-Mitglieder viel Lob und Zustimmung durch den PEFC-Auditor. Es wurden während des Audits keine Abweichungen von den PEFC-Standards festgestellt. Herr Raunecker unterbreitete jedoch auch Vorschläge, wie die Waldflächen der FBG zukünftig noch besser im Einklang mit den PEFC-Standards bewirtschaftet werden können.
So wies der Auditor u.a. darauf hin, dass Produkte aus erdölbasierten Materialien wie Wuchshüllen, Fege-, Verbiss- und Schälschutz im Wald möglichst vermieden werden sollen. Nicht mehr funktionsfähige Wuchshüllen und solche, die ihren Verwendungszweck erfüllt haben, sollen aus dem Wald entnommen und fachgerecht entsorgt werden.
Des Weiteren unterstrich er das notwendige kontinuierliche Hinwirken auf eine für den Wald verträgliche Schalenwilddichte. Diese ist vor allem hinsichtlich des Aufbaus eines zukünftig klimastabilen Waldes von großer Bedeutung. Verhindert doch zu hoher Verbissdruck durch Reh- und Rotwild die Begründung von zukünftig immer wichtiger werdenden Mischbeständen aus Naturverjüngung. Gleichzeitig führen umfangreiche Schälschäden, neben der Holzentwertung und dem Wertverlust, zur Instabilität und schlussendlich zum Zusammenbrechen von ganzen Beständen.
Herr Raunecker betonte auch die Dringlichkeit von Durchforstungen. Dies war vor allem in Wäldern zu sehen, die über mehrere Jahre oder Jahrzehnte nicht bewirtschaftet wurden. Nicht ausreichend durchforstete Bestände können dann an Stabilität verlieren und erleiden Zuwachsverluste, da die eng stehenden Bäume um Licht, Wasser und Nährstoffe konkurrieren.
Am Nachmittag des zweiten Tages endete das Audit mit einem sehr guten Ergebnis für die Forstbetriebsgemeinschaft sowie für das betreuende Forstamt, denn die FBG darf sich weiterhin „PEFC-zertifiziert“ nennen. Der Auditor stellte keine Abweichungen zu den PEFC-Standards fest. gab aber den FBG-Mitgliedern auch die beschriebenen Verbesserungsvorschläge mit auf den Weg.
Anschließend bedankte sich Herr Raunecker für die gute Vorbereitung des PEFC-Audits durch das Forstamt Beerfelden und die rege Beteiligung der Waldbesitzenden an den Vor-Ort-Terminen.