Die Forstraupe wird für den Einsatz vorbereitet

Eine technische Innovation für den Mischwald von Morgen

Revierförster Lukas Lemme begleitet Eichensaat im Revier Schloßborn

Die Fläche ist fußläufig nur wenige hundert Meter von Schloßborn entfernt. Vorher befand sich hier eine Weihnachtsbaumkultur, da wegen der ehemaligen Stromtrasse kein Hochwald wachsen durfte. Nachdem die angepflanzten Tannen und Fichten nun zu großen Teilen im letzten Dezember verkauft werden konnten, wurde ein neues Konzept zur Wiederbewaldung der Fläche entwickelt. Zum ersten Mal nach vielen Jahren wurde im Forstamt Königstein wieder eine Eichensaat vorgenommen. Mit der Traubeneiche wird eine Anpassung des Waldes an Extremwetterereignisse, allgemein ansteigende Temperaturen sowie Trockenheit aktiv gefördert. Die Saat verspricht gegenüber der Pflanzung eine bessere Entwicklung der für diese Baumart typischen Pfahlwurzel. Darüber hinaus kommt der Eiche eine wichtige Rolle beim Erhalt der heimischen Tierwelt zu. Das qualitativ hochwertige Eichensaatgut konnte von HessenForst‘s eigener Samendarre Hanau-Wolfgang bezogen werden und ist von seiner ursprünglichen Herkunft aus dem Forstamt Romrod bestens für die Fläche geeignet. Die jungen Eichen werden direkt an vergleichbare Klimabedingungen innerhalb von Hessen angepasst sein. Da die Saat im Vergleich zur Pflanzung jedoch einige Jahre länger braucht, um sich auf der Fläche zu etablieren, ist eine gute Witterung in den kommenden Jahren Voraussetzung für den Erfolg. 
Zum Ausbringen des Saatgutes wurde eine besondere Technik eingesetzt. Es konnte für den benötigten Zeitraum eine kleine Forstraupe zum Einsatz kommen, welche viele Vorteile für das Ausbringen von Saatgut bietet. Durch ihr geringes Eigengewicht kann sie besonders bodenschonend die Fläche befahren. Das Gerät wiegt ohne Anbaugeräte nur ca. 1,4 Tonnen. Die Forstraupe fräst Streifen in den Boden, legt noch während der Überfahrt Eicheln in den Streifen und deckt diese wieder mit Boden ab. 
Mit den richtigen Wetterbedingungen im Frühjahr und Sommer kann ein gutes Keimen und Anwachsen der Eicheln erwartet werden. Das Ausbringen der klimastabileren Pflanzen kann unseren Wald an zukünftige Klimabedingungen anpassen und ihn so für künftige Generationen sichern!

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