Rinder im Wald

Historische Hutewälder im Reinhardswald

Der Reinhardswald ist Verbreitungsschwerpunkt historischer Hutewälder in Deutschland.

Dieser Bedeutung bewusst hat das Forstamt im Rahmen seines Naturschutzkonzepts eine „Habitatpatenschaft“ über den Hutewald übernommen. In Zusammenarbeit mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) soll ein Maßnahmenpaket zum Erhalt und der „Pflege“ dieser wertvollen Biotope erarbeitet werden.

Hutewälder sind Waldflächen, die durch Vieh beweidet wurden. Die Viehweide hielt den Wald licht. Wälder mit derartigen Strukturen besitzen heute einen großen Wert für den Waldnaturschutz.

Im Bereich des Forstamtes sind ca. 780 ha dieser historischen Waldnutzungsform 2023 durch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt kartiert worden. Die Erfassung erfolgte im Rahmen des Projektes Forschungsprojekt „Hutewälder – Verbreitung, Biodiversität und Strategien zur Re-Etablierung einer agroforstlichen Waldnutzung“. Die Bedeutung dieser Wälder als Hotspots der Biodiversität wird etwa durch die hohe Anzahl von 900 gefundenen Holzkäferarten im Reinhardswald – darunter 12 „Urwaldreliktarten“ – verdeutlicht (Schaffrath 2010).

In einem Kurzfilm von „Forst erklärt“ unter Mitwirkung der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt wird die kulturhistorische und naturschutzfachliche Bedeutung der Hutewälder im Reinhardswald anschaulich dargestellt und erläutert.

Hier gelangen Sie zumKurzfilmÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Schlagworte zum Thema