Hesssicher Mischwald

Spenden für den klimastabilen Wald der Zukunft

Wir geben Ihnen hier die Antworten zu den häufigsten Fragen zum Thema Spenden.

Die Erde ist von einer Schicht klimawirksamer Gase umgeben, die von Natur aus  vorhanden sind. Diese Gase sorgen dafür, dass es auf der Erde warm genug und somit Leben möglich ist.

Die Gasschicht welche die Erde umgibt stellt sicher, dass die von der Erdoberfläche ausgehende langwellige Wärmestrahlung nicht in den Weltraum verloren geht. Ohne diese Treibhausgase, bei denen das CO2 eine wichtige Rolle spielt, würden auf der Erde viel niedrigere Temperaturen herrschen, das und bekannte Leben sähe vollkommen anders aus.

Seit der Zeit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert ist das natürliche Gleichgewicht zwischen Ein- und Abstrahlung der Wärme jedoch gestört. Aufgrund der menschlichen Aktivitäten, vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle) und die Zerstörung von Wäldern kommt es zu einer Anreicherung klimawirksamer Gase in der Atmosphäre. CO2 spielt hierbei die wichtigste Rolle. Der natürliche, lebensnotwendige Treibhauseffekt wird durch den von Menschen verursachten Treibhauseffekt verstärkt. Das führt zu globalen Temperaturerhöhungen.

Durch zunehmende Klimaextreme werden bestehende natürliche Ökosysteme bedroht, Menschenleben gefährdet und finanzielle Schäden angerichtet, schon heute ist dies in vielen Regionen der Welt deutlich spürbar.

Auch die hessischen Wälder haben in den Jahren 2018 und 2019 durch Phasen mit hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen, sowie bei den dadurch geschwächten Bäumen daraus folgende Insektenbefall, schwere Schäden erleiden müssen.  

Bäume nehmen durch miskroskopisch kleine Spaltöffnungen an der Oberfläche ihrer Blätter CO2 aus der Luft auf. Das CO2 wird als Rohstoff für die Photosynthese benötigt und dabei in Kohlenstoff (C) und Sauerstoff (O2) aufgespalten. Der Kohlenstoff wird in die Biomasse der Bäume eingebaut. Die Trockensubstanz eines Baumes besteht etwa zu 50 % ihres Gewichts aus Kohlenstoff, der ausschließlich aus dem CO2 der Atmosphäre stammt. Kohlenstoff findet sich daher nicht nur im Holz, der Rinde, den Zweigen und Blättern sondern auch im Totholz am Boden und im Humus.

Durch die Stoffwechselvorgänge der Pflanzen und Tieren innerhalb eines Waldökosystems wird ein Teil des Kohlenstoffs wieder als CO2 in die Atmosphäre freigesetzt. Durch das Wachstum des Waldes wird der Luft aber immer mehr CO2 entzogen als abgegeben. Da junge Bäume schneller wachsen als ältere binden jüngere Waldbestände auch mehr CO2 in ihrer Biomasse. Alte Wälder, die sich in der Phase des Zerfalls befinden, setzen das im Holz gebundene CO2 sogar wieder vollumfänglich frei. 

Junge Bäumchen speichern zunächst nur vergleichsweise wenig CO2 ein. Wenn ein Baum in die Höhe wächst nimmt die Speicherung deutlich zu, zur Mitte eines Baumlebens ist die CO2-Speicherung am größten. Gegen Ende des Baumlebens, wenn der Baum abstirbt, wird sogar wieder eine gewisse Menge an CO2 durch Zersetzungsprozesse an die Atmosphäre abgegeben. Zusätzlich variieren die Mengen je nach Baumart sowie Licht-, Wasser-, und Nährstoffverfügbarkeit des Standortes. Das CO2- Absorptionspotential eines Baumes kann daher immer nur ein grober Durchschnittswert sein. Als Anhaltwert kann man sagen, dass ein Baum in Deutschland pro Jahr ca. 10 kg CO2 durch Photosynthese in seine Biomasse einspeichern kann.

Durch die nachhaltige Nutzung von Bäumen werden diese dem Waldökosystem entnommen bevor diese altersbedingt zerfallen und so das gebundenen CO2 wieder in die Atmosphäre freisetzen. Langlebige Holzprodukte, wie Baumaterialien für Häuser oder Möbel speichern nach dem Fällen eines Baumes CO2 viele Jahrzehnte, manchmal Jahrhunderte lang. Holzprodukte können außerdem andere Baustoffe ersetzen, die in ihrer Herstellung besonders energieaufwändig sind, z.B. Aluminium- oder Kunststoffprodukte. 

Ihre Spenden werden für die auf den Homepages der Forstämter dargestellten Wiederaufforstungsprojekte verwendet. Auf diesen Flächen werden im Frühjahr 2020 Mischwälder gepflanzt. HessenForst ist nach PEFC und FSC, zwei Siegeln die eine nachhaltige Forstwirtschaft garantieren, zertifiziert. Daher werden heimische Laubbaumarten wie Buchen und Eichen gepflanzt. Zur Begründung von artenreichen und klimastabilen Laubholz-Nadelmischbeständen werden Nadelhölzer wie die Douglasie gelegentlich ergänzt. Auf der Homepage der einzelnen Forstämter können Sie sich im Frühjahr 2020 über den Projektfortschritt informieren.

Die von Ihren gespendeten Bäume gehen in das Eigentum des Landes Hessen über. Sie gehören damit (zu jeweils sehr kleinen Teilen) allen hessischen Bürgerinnen und Bürgern.

HessenForst betreut die Wälder mit dem Ziel nachhaltig und langfristig Dauerwald zu etablieren. Das bedeutet, dass der Wald dauerhaft bestehen bleibt, bei Nutzungen werden nur einzelne Bäume gefällt und als nachwachsender Rohstoff den weiteren Verwendungsmöglichkeiten zugeführt. Nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit wird nicht mehr genutzt als auf natürlichem Wege nachwachsen kann. Dies ist uns wichtig. In der Zeit eines Baumlebens ist der Baum natürlich vielfältigen Gefahren ausgesetzt, z.B. durch Mäusefraß und Wildverbiss in den ersten Jahren des Wachstums einer Pflanze, später durch Insekten wie Borkenkäfer Sturm- oder Dürreschäden. Daher wird nicht jeder Baum – wie in der Natur im Übrigen auch – das Erwachsenenalter erreichen. HessenForst begleitet die Entwicklung der Fläche dauerhaft und versucht durch Maßnahmen des Waldschutzes wie Borkenkäferbekämpfung, den Bau von Zäunen und die Bejagung beste Möglichkeiten für die Neuentwicklung von Waldflächen zu bieten.  

Ja, über die Homepage ihres Forstamts und die dort eingestellte Projektbeschreibung haben Sie die Möglichkeiten „Ihre“ Waldflächen zu besuchen. Manchmal werden die Flächen gegen Wildverbiss eingezäunt sein. Falls dies nicht der Fall ist bitten wir Sie, die Flächen trotzdem nicht zu betreten, um Schäden an den noch jungen Pflanzen zu vermeiden. Bitte bedenken Sie, dass Sie den Wald auf eigene Gefahr betreten und achten Sie z.B. auf morsche Bäume aus denen Äste abbrechen könnten, schlechte und rutschige Wege oder andere waldtypische Gefahren.

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