Hallo, wir sind Hannah und Erik. Nach dem Abitur haben wir uns entschieden, für genau ein Jahr die Freiwilligendienstleistenden am Forstamt Herborn zu werden.
Bereits zu Beginn unseres freiwilligen Jahres war klar, dass wir seitens der Diakonie eigenständig ein Projekt planen und ausführen müssen. Ziemlich schnell waren wir uns einig, dass wir dafür ein sinnvolles und vor allem kein „Ruck-Zuck“-Projekt auf die Beine stellen wollen. Was beschäftigt uns? Was macht uns Spaß? Was macht Sinn? Was haben unsere Vorgänger noch nicht gemacht?
Wir haben uns dafür entschieden, als Projekt einen „bienenfreundlichen Waldrand“ anzulegen. Mit dem Ziel, den Wildbienen im Revier Siegbach etwas Gutes zu tun und auch den Waldbesuchern entlang des vielbesuchten Radweges einen schön blühenden Waldrandabschnitt zu bieten.
Im Februar starteten wir dann mit viel Schwung in das Projekt.
Den Standort unserer Projektfläche stand schnell fest. Der Waldrand soll angrenzend an eine artenreiche Waldwiese, in gut besonnter Lage entstehen. Das Wissen über den gestuften Aufbau eines Waldrandes, mit Kraut-, Strauch- und Baumschicht, eigneten wir uns mit Hilfe von Lehrbüchern und Auflageblättern selbst an.
Nun ging es an die Umsetzung:
Als Knackpunkt der Planung stellte sich die Auswahl der passenden Baum- und Straucharten für den überwiegend feuchten Standort heraus. Durch die Projektfläche fließt der Hirschbach. Die Auswahl fiel daher auf nektarreiche Arten, die auf feuchtem Standort zurechtkommen. Zudem sollten die Pflanzen durch ihr schönes Blühen auch die Waldbesucher zum Verweilen einladen. Wir entschieden uns für 150 Pflanzen verschiedener Arten: Kreuzdorn, Berberlitze, Pfaffenhütchen, Felsenbirne, Wildapfel, Winterlinde und Rosskastanie. Durch gute Absprache mit der Revierleiterin wurden die Pflanzen zügig bestellt, sodass wir sie bereits einige Tage später am Einschlagsplatz in Empfang nehmen konnten.
Die Sträucher pflanzten wir in kleinen Trupps mit je 5 Pflanzen, im Anstand von rund 1 Meter um einen Stab herum. Zwischen den Strauchtruppen bleibt genug Platz für natürliche Ansamung. Die Bäume pflanzten wir in abgesteckten Reihen. Zur Pflanzung verwendeten wir einen Holspaten, mit dem sich auch größere Wurzeln gut pflanzen ließen.
Zusätzlich bauten wir an den Bäumen biologisch abbaubare Einzelschützer an und steckten die Fläche mit Stäben ab.
Um die Waldbesucherinnen und Waldbesucher über unsere Arbeit zu informieren, gestalteten wir ein eigenes Infoschild, das nun am Weg steht und entsprechend informiert.
Jetzt bedarf es etwas Geduld und wir hoffen auf ein wenig Zuwachs an Wildbienen auf unserer Fläche.
Die ersten Sträucher blühen bereits in diesem Frühjahr!